Von WHO durchgeführt

China stimmt Untersuchungen „unter Bedingungen“ zu

Ausland
24.05.2020 12:34

China ist nach den Worten seines Außenministers bereit, bei der Suche nach dem Ursprung des neuartigen Coronavirus mit internationalen Ermittlern zusammenzuarbeiten. Die Untersuchung müsse allerdings „frei von politischer Einmischung“ sein und müssen unter der Führung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführt werden, sagte Außenminister Wang Yi am Sonntag vor der Presse in Peking.

Vorwürfe Washingtons, das Virus stamme aus einem Labor in Wuhan, wies Wang erneut scharf zurück. Er warf den USA vor, Gerüchte über den Ursprung des Virus zu verbreiten, um China zu „stigmatisieren“. „Solche Anschuldigungen unter anderem von US-Präsident Donald Trump seien eine reine Erfindung“, sagte auch Labor-Leiterin Wang Yanyi in einem am Samstagabend vom staatlichen Fernsehsender CGTN ausgestrahlten Interview.

„Haben schnell Informationen geteilt“
Gerichtliche Klagen in den USA und Forderungen nach etwaiger Entschädigung durch China seien irrwitzig und hätten keinerlei rechtliche Grundlage. Die Lungenkrankheit Covid-19 habe die Welt überrascht. China sei wie andere Länder selbst ein „Opfer“, sagte der Außenminister. Es habe umgehend und verantwortlich auf die Verbreitung des SARS-CoV-2-Erregers reagiert und schnell Informationen geteilt. Auch sei das Genmaterial des Virus entschlüsselt und rasch anderen Ländern zur Verfügung gestellt worden.“

„Keine politische Einmischung“
Auf Forderungen nach einer internationalen Untersuchung sagte Wang, der Ursprung des Virus müsse von Wissenschaftern und medizinischen Experten erforscht werden. China stehe einer solchen Untersuchung der wissenschaftlichen Gemeinschaft offen gegenüber. Sie dürfe aber nicht politisiert werden, sondern müsse professionell und unter Führung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfolgen. Auch müsse die Untersuchung „unparteiisch“ sein.

Unter Hinweis auf US-amerikanische Politiker, die von einem „chinesischen Virus“ sprechen, sagte Wang, damit werde China „stigmatisiert“. Die wissenschaftliche Untersuchung dürfe nicht „unter der Annahme von Schuld“ erfolgen. Auch müsse sie sich auf alle Länder erstrecken. Die Rolle der WHO dürfen nicht untergraben werden. Sie habe „gute Arbeit geleistet“.

Trump will finanzielle Unterstützung für WHO streichen
US-Präsident Donald Trump hatte die WHO als zu China-freundlich angegriffen und droht ihr damit, die finanzielle Unterstützung langfristig zu streichen. Ohne konkret auf die hohe Zahl der Opfer der Pandemie in den USA einzugehen, sagte der chinesische Außenminister, jene, die nicht auf den Rat der WHO hörten, „zahlen einen hohen Preis“.

Labor-Leiterin: „Anschuldigungen sind reine Erfindung“
Das Hochsicherheitslabor in Wuhan, das von den USA als Ausgangspunkt für die Corona-Pandemie bezeichnet wurde, wis entsprechende Vorwürfe ebenso entschieden zurück. Solche Anschuldigungen unter anderem von US-Präsident Donald Trump seien eine „reine Erfindung“, sagte Labor-Leiterin Wang Yanyi in einem am Samstagabend vom staatlichen Fernsehsender CGTN ausgestrahlten Interview.

Spekulationen um „Virus aus Labor“
Das Wuhan-Institut für Virologie beherbergt die größte Virusbank Asiens. Es liegt wenige Kilometer von einem Fisch- und Wildmarkt entfernt, von dem aus sich das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 chinesischen Angaben zufolge im Dezember ausgebreitet hatte. Das hatte Spekulationen ausgelöst, das Virus könnte aus dem Labor gekommen oder sogar absichtlich geschaffen worden sein.

US-Außenminister Mike Pompeo sprach von „überwältigenden Beweisen“, dass das Virus aus dem Labor stammt, ohne jedoch Details zu nennen. Die chinesische Regierung weist dies vehement zurück.

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