Erwin Frühbauer tot

Schillernder Politiker in Kärnten verstorben

Kärnten
10.08.2010 19:29
Einer der letzten SPÖ-Granden ist tot: Erwin Frühbauer, Ex-Landeshauptmann-Vize und ÖGB-Boss, verstarb am Dienstag im 85. Lebensjahr. SPÖ-Obmann Werner Faymann würdigte ihn als einen Mann, der die Kärntner Politik maßgeblich geprägt hat. Mit seinem Namen verbunden ist aber auch die Magdalen-Pleite.

Der gebürtige Steirer war in den Diensten der ÖBB nach Kärnten gekommen. Villach wurde ihm zur zweiten Heimat. Der Villacher Bürgermeister Helmut Manzenreiter spricht in seinem Nachruf von "dem bedeutendsten Politiker der Stadt".

Verkehrsminister unter Kreisky
Nach seinem Engagement in der Gewerkschaft und der Arbeiterkammer schaffte Frühbauer einen rasanten politischen Aufstieg. 1965 zog er ins Parlament ein, 1970 wurde er unter dem damaligen Kanzler Bruno Kreisky Verkehrsminister.

Triumvirat mit Wagner und Gallob
Bereits drei Jahre später wurde Frühbauer nach Kärnten zurückbeordert. Frühbauer wurde zuerst Landesrat. Nach der Abwahl von Landeshauptmann Hans Sima, dem der Ortstafel-Streit zum Verhängnis wurde, holte ihn dessen Nachfolger Leopold Wagner als Landeshauptmann-Vize. Wagner, Frühbauer und der Lavanttaler Landesrat Rudolf Gallob bildeten über Jahre hinweg ein mächtiges Triumvirat. Die SPÖ holte sich in Kärnten die absolute Mehrheit – dementsprechend wurde auch regiert.

Erfolge und Misserfolge
Zu Frühbauers unbestrittenen Leistungen zählt die Seenkanalisation, dank derer die Kärntner Seen zu den saubersten weltweit zählen. In seine Amtszeit fällt auch die Errichtung der Maltatal-Staumauer. Weniger ruhmreich war Frühbauers Wirken bei der "Sanierung" des Zellstoffwerks in St. Magdalen bei Villach, die mit einer Milliarden-Pleite endete.

Nach Frühbauers Tod drückten am Dienstag alle politischen Lager ihr Beileid aus.

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