"Er war so erfahren"

67-jähriger Segler am Neusiedler See tot aufgefunden

Burgenland
30.07.2010 17:05
Er hatte sie seit 40 Jahren geliebt, die Weiten des Neusiedler Sees! Jetzt wurde ihm das nasse Element zur Todesfalle: Der 67-jährige pensionierte Elektrikermeister Bruno St. aus Marz bei Mattersburg kehrte, wie berichtet, von einem Segeltörn nicht mehr in den sicheren Hafen zurück. Er dürfte im Sturm gekentert und ertrunken sein.

"Unser Papa war doch so ein erfahrener Segler, es ist so schrecklich, was da passiert ist", schluchzt Bruno St., gleichnamiger Sohn des so tragisch verunglückten Nordburgenländers. Der Pensionist war am Donnerstag von Breitenbrunn Richtung Rust losgesegelt, als plötzlich ein Unwetter mit Windstärken bis 28 Knoten losbrach.

Um 20.45 Uhr entdeckte eine Naturschützerin das herrenlose Boot mit gesetzten Segeln im Schilf bei Illmitz (Bezirk Neusiedl am See) und verständigte sofort die Polizei.

Hubschrauber zur Unterstützung angefordert
Eine großangelegte Suchaktion von Polizei und Feuerwehr wurde sofort eingeleitet, auch ein Helikopter des Innenministeriums mit Wärmebildkameras wurde dabei eingesetzt. "Wir haben bis etwa 1.30 Uhr gesucht und dann abgebrochen", so Einsatzleiter Erwin Lang. "Freitag früh, etwa um 7.30 Uhr haben wir dann mit der Suche weitergemacht, eine Stunde später ist der Hubschrauber des Innenministeriums mit Wärmebildkameras gekommen", sagte der Einsatzleiter.

Mann konnte nur noch tot aufgefunden werden
Die Besatzung des Hubschraubers entdeckte schließlich gegen 9.30 Uhr einen Mann im Wasser treibend. "Die Kollegen haben den Vermissten an seinem markanten roten Hemd erkannt und sofort Alarm geschlagen", erzählte Lang. "Wir haben den Toten dann geborgen und sofort seine Frau verständigt."

Ob eine Obduktion angeordnet werde, konnte der Beamte zunächst nicht bestätigen: "Eine Ärztin ist verständigt, alles Weitere werden wir sehen." Lang gehe allerdings davon aus, dass der Vermisste einen "Herzinfarkt oder Ähnliches erlitten hat", denn "er galt als guter Segler".

"Wir haben den Segelmast überprüft, er ist intakt. Deshalb können wir ausschließen, dass der Mann einen Schlag auf den Kopf bekommen hat und dadurch vielleicht ins Wasser gestürzt ist", sagte der Einsatzleiter. Außerdem "hat er sein Handy bei sich gehabt. Wäre es ihm schlecht gegangen oder er hätte Probleme mit dem Wetter bekommen, hätte er sich gemeldet", vermutet der Abteilungsinspektor.

Schnelles Ende "sehr überraschend"
Dass die Suchaktion so schnell beendet werde, habe auch den Einsatzleiter überrascht: "Wir haben eigentlich damit gerechnet, dass wir etwa vier, fünf Tage nach dem Mann suchen werden. Dass es so schnell ging, damit hat eigentlich niemand gerechnet. Das war wirklich sehr überraschend für uns", sagte Lang. Polizei und Feuerwehr waren am Donnerstag mit insgesamt sechs Booten am See unterwegs. Am Freitag waren es vier Boote.

von Karl Grammer, Mark Perry (Kronen Zeitung) und krone.at

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