Die Lage ist ernst. Zwar verfügt Österreich über ausreichend Spitäler und Intensivbetten, doch das nützt nur bedingt, wenn Schutzkleidung wie Masken und Handschuhe für das medizinische Personal fehlen. Österreich braucht dringend Nachschub, es drohen gefährliche Engpässe. Großlieferungen sind bereits angesagt.
Noch reichen die Bestände, sagt Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres zur „Krone“. Doch je mehr die Zahl an Infizierten steigt und die Krankheit ausbricht, „desto mehr brauchen wir. Uns läuft die Zeit davon.“ Sollte nicht bald Nachschub eintreffen, dann würde dies dramatische Folgen haben. „Es ist eine unvorstellbare Dimension.“
Der Kampf um jeden Auftrag
„Ab dem Wochenende sind die ersten Großlieferungen zugesagt, etwa Masken, Schutzanzüge und Handschuhe. Aber es ist derzeit ein Kämpfen um jeden einzelnen Auftrag“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Am Samstagabend erwartete man eine Lieferung von zehn Millionen Handschuhen aus Malaysia in Wien. Auch hier gab es Probleme. Erst durch den Einsatz von Botschafter Michael Postl in Kuala Lumpur konnte die Ware auf den Weg gebracht werden.
Ebenfalls am Wochenende sollten die begehrten Schutzmasken FFP2 und FFP3 (das sind jene Klassen, die belegbar tauglichen Schutz bieten, im Gegensatz zu den herkömmlichen chirurgischen Masken) und 1500 Liter Desinfektionsmittel in Österreich landen.
Montag Schutzanzüge erwartet
Am Montag erwartet man Schutzanzüge. Unabhängig von den Lieferungen aus dem Ausland greift man in der Not zu speziellen Mitteln. Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) gestattet die einmalige Wiederverwendung von FFP2- und FFP3-Schutzmasken mittels Dampfsterilisation bei 121 Grad.
Notmaßnahmen und ein dringender Appell
Szekeres begrüßt dies: „Das ist notwendig - wenngleich nur ein wenig Linderung.“ Man brauche Millionen an zusätzlichen Schutzmasken (die haben nur eine Haltbarkeitsdauer von vier Stunden). „Auch die Patienten müssten mit diesen Masken ausgestattet werden, und selbstverständlich auch die niedergelassenen Ärzte.“ Sein dringender Appell: „Alle mögen bitte, wenn möglich, daheim bleiben.“
Kronen Zeitung
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