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Rapid-Fehlstart in die Bundesliga – 1:2 gegen Magna

Fußball
25.07.2010 20:23
Den Start in die neue Bundesliga-Saison hat Rapid nun endgültig versemmelt. Die Wiener verloren am Sonntag die Heimpremiere gegen Wiener Neustadt mit 1:2. Die Treffer vor 15.500 Zuschauern im Hanappi-Stadion erzielten Nikica Jelavic für Rapid (74.) bzw. Hannes Aigner (11.) und Guido Burgstaller (25.) jeweils per Kopf für Magna. Bereits am ersten Spieltag hatten die Grün-Weißen ein 0:4-Debakel bei Aufsteiger Wacker Innsbruck erlebt.

Wr. Neustadt war mit dem Selbstvertrauen des 5:0-Sieges zum Auftakt gegen den LASK gestartet, offenbarte von Beginn an Rapids gravierende Schwächen in der Innenverteidigung. Bereits nach einer Minute war Patrick Wolf alleine vor Raimund Hedl aufgetaucht, scheiterte aber am Rapid-Keeper. Hannes Aigner wurde daraufhin bei einer Flanke von Andreas Schicker völlig alleingelassen, platzierte den Ball zu seinem dritten Saisontor im langen Eck (11.).

Burgstaller bestraft die Abwehr der Wiener
Burgstaller, von Peter Schöttel überraschend als zweiter Stürmer neben Aigner aufgeboten, bestrafte die fehleranfälligen Hütteldorfer noch vor der Pause ein weiteres Mal, als er einen Konter nach Vorarbeit von Wolf zum 2:0 abschloss (25.). Hannes Eder vergab kurz darauf die Riesenchance auf den Anschlusstreffer. Der Verteidiger war zwei Meter vor dem Tor alleine stehend an den Ball gekommen, versagte aber gegen den hervorragenden Fornezzi (34.). Der Slowene parierte nach einem Corner auch noch einen gefährlichen Kopfball von Dober (43.).

Nach der Pause wurde Rapid immer stärker. Pacult brachte mit Salihi und Trimmel zwei Offensivkräfte, die Chancen mehrten sich. Jelavic schoss nach einem kurz abgespielten Hofmann-Freistoß knapp am Tor vorbei (56.), bei einem Kopfball fand er ebenso in Fornezzi seinen Meister (62.) wie wenig später Gartler bei einem Schuss von halblinks (72.). Der Anschlusstreffer von Jelavic hätte dann aber eigentlich nicht zählen dürfen. Der Rapid-Stürmer verlängerte einen Schuss des eingewechselten Hamdi Salihi per Kopf ins Tor, war dabei aber bereits hinter Neustadt-Keeper Saso Fornezzi und damit klar im Abseits (74.).

Große Emotionen in der Rapid-Viertelstunde
Nach dem irregulären Treffer gingen die Emotionen hoch. Der eingewechselte Wr. Neustädter Mario Reiter sah für wiederholtes Foulspiel Gelb-Rot (75.). In der Schlussphase starteten die Hütteldorfer ein wahres Angriffsfurioso. Fornezzi parierte aber einen Jelavic-Kopfball (84.) und einen Hofmann-Volley (86.). Gartler traf aus spitzem Winkel nicht das Tor (90.), ehe er in der Nachspielzeit per Kopf die Großchance auf den Ausgleich ausließ.

Rapid verlor damit erst zum zweiten Mal in der Bundesliga-Geschichte nach 1992 die ersten beiden Saisonspiele. Die Hütteldorfer liegen damit noch ohne Punkt auf dem vorletzten Tabellenplatz. Rapid-Legende Schöttel dagegen feierte als Trainer seinen ersten Sieg an seiner ehemaligen Wirkungsstätte - und ist sensationell Tabellenführer.

Reaktionen zum Spiel:
Peter Pacult (Rapid-Trainer): "Wir haben es uns am Anfang selbst schwer gemacht. Schon mit dem ersten Ballverlust haben wir dem Gegner eine Chance gegeben, dann sind wir in Rückstand geraten. Wir haben dann nicht unseren Rhythmus gefunden. Es ist natürlich ärgerlich, wenn man im Zentrum solche Fehler macht, und wenn man vorne so viele Möglichkeiten vergibt. In der zweiten Hälfte haben wir das Gesicht von Rapid gestehen, so wie man es sich vorstellt - druckvoll und mit vielen Chancen, aber sie haben einen überragenden Torhüter gehabt. Man muss immer zwischen der Leistung und dem Ergebnis unterscheiden. Die Leistung war ab der 20. Minute so, wie man es sich von Rapid vorstellt, das Ergebnis natürlich nicht."

Peter Schöttel (Wr.-Neustadt-Trainer): "Das war das Selbstbewussteste und das Mutigste, was ich seit langem gesehen habe. Wenn wir oben mitspielen wollen, dann muss uns auch einmal etwas Großes gelingen. Das ist uns heute gelungen, es ist ein wunderschöner Tag für den Verein. Ich möchte den Erfolg nicht nur auf den Offensivspielern aufbauen. Fornezzi ist einer der besten oder vielleicht sogar der beste Torhüter der Liga, aber daneben ist auch meine Verteidigung lobend zu erwähnen. Ich bin ziemlich fertig und die Mannschaft auch."

Saso Fornezzi (Wr.-Neustadt-Torhüter): "Im Nachhinein ärgere ich mich nicht über das Gegentor, denn wir haben gewonnen. Hier zu gewinnen ist wirklich geil, wir sind sehr froh darüber. Dass ich heute auch ein paar Unhaltbare gehalten habe, da gehört auch ein bisschen Glück dazu. Wir haben gewusst, dass wir hier mitspielen können. Das ist uns gelungen."

Hannes Aigner (Wr. Neustadt-Torschütze): "Mein Tor war von der Bewegung her gut. Ich habe gedacht, dass der Ball zwischen die beiden Innenverteidiger kommt. So war es auch. Wir können uns aber sicher bei Fornezzi bedanken, so wie er gehalten hat."

Christian Thonhofer (Wr. Neustadt-Verteidiger): "Wir haben gewusst, dass wir Qualität haben, dass es funktionieren kann, wenn wir unser Spiel aufziehen. Es ist ein ungewohntes Gefühl, wenn man vier Jahre lang hier (bei Rapid) gespielt hat. Aber man wird ja sehen, was passiert. Vielleicht bin ich nächstes Jahr wieder da."

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(Bild: KMM)



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