Klage-Brief an 'Krone'

Kritik an der Polizei: Landen 90% der Spuren im Depot?

Wien
19.07.2010 16:53
Kracht die Wiener Polizei finanziell wie eine Kaisersemmel oder sorgen bloß hinterhältige Intriganten für böses Blut bei der Exekutive? Die "Krone" erreichte ein zweiseitiger Klage-Brief aus dem Innenministerium (Name des Verfassers bekannt). Der Inhalt: 90 Prozent aller gesicherten Spuren landen angeblich nur im Depot.

Im Brief des Kritikers aus den eigenen Reihen liest sich das so: "Etwa 90 Prozent der gesicherten Spuren werden für das Depot produziert, weil kein Geld für deren Auswertung vorhanden ist. Da nur eine biologische Spur pro Einbruch ausgewertet wird, zieht man diese Spur einfach aus dem Hut." Die Polizeijagd auf perfekt organisierte Mafiabanden hat also eine Trefferquote wie bei Lotto "6 aus 45".

"Nein! Alle Anträge auf Erhöhung des Kontingents wurden vom Innenministerium bewilligt", erklärt Wiens Polizei-Chef Karl Mahrer. "Alle kriminalpolizeilich relevanten Spuren werden auch ausgewertet."

Aber der "Pleite-Beigeschmack" bleibt. Selbst die Gerüchte, Diesel für die Polizeiautos sei in zwei Kasernen nicht mehr tankbar, weil die Zapfsäulen trockengelegt werden mussten, machen wieder die Runden (Mahrer: "Benzin ist sichergestellt"). Auch der Top-Team-Plan (Kriminalbeamte und Uniformierte auf Streife) soll nicht zu realisieren sein. Mahrer: "Es gibt genügend ausgebildete Beamte. Das Personal für die Teams ist also ebenso eindeutig sichergestellt."

von Michael Pommer und Christoph Budin, Kronen Zeitung

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