Es geht um Vorzugsaktien im Wert von 100 Millionen Euro, welche die Hypo 2004 zur Stärkung ihrer - chronisch klammen - Kapitaldecke ausgegeben hat, das berichtete die ZIB2 am Freitagabend. Schon im Jänner gab es Medienberichte, wonach die Ex-Vorstände Gerhard Kucher und Günter Striedinger einen Teil dieser Aktien über eine komplizierte Konstruktion via Liechtenstein angekauft haben sollen. Finanziert soll dieser Deal durch Kredite der Liechtenstein-Tochter der Kärntner Hypo worden sein. Auch Kulterer soll nun unter Verdacht stehen, bei diesem Geschäft an Bord gewesen zu sein.
Vorzugsaktien brachten garantierte Dividenden
Das Geschäft für die Aktienkäufer: Sie nahmen Kredite für den Kauf auf, für die sie 4,5 Prozent Zinsen bezahlten. Die Vorzugsaktien brachten ihnen garantierte Dividenden in der Höhe von 6,25 Prozent - ein, so der ORF, "todsicheres Geschäft". Im Konzern hätten die Verantwortlichen gestreut, dass "wichtige Aktionäre" die Vorzugsaktien gekauft hätten.
Damals gab es allerdings nur zwei wichtige Aktionäre, nämlich das Land Kärnten und die Grazer Wechselseitige Versicherung (GraWe). Am Ende der Laufzeit nahm die Hypo die Vorzugsaktien wie vereinbart wieder zurück, der Gewinn für die Käufer wird mit zehn Millionen Euro beziffert.
Aufsichtsrat wurde "belogen"
In der Hypo-Zentrale in Klagenfurt dürften nur wenige davon gewusst haben. Offenbar auch nicht der Aufsichtsrat der Bank. Othmar Ederer, Chef der Grazer Wechselseitigen Versicherung und damals stellvertretender Aufsichtsratschef der Hypo wurde belogen, meint ein Ermittler wörtlich gegenüber der "ZIB2".
Diese Kapitalerhöhung, die in den nächsten Wochen in einer Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt münden soll, lief unter anderem über die Klagenfurter BC Holding AG, die später in Best Invest Holding umbenannt wurde. Leiter der Best Invest: Gerhard Kucher.
Dieser ist, so der "Standard" im Jänner, auch Vorstand der Tate Privatstiftung, einer der Stifter der Tate heißt Günter Striedinger. Beide sind, wie auch Kulterer, schon seit Längerem im Visier der SoKo Hypo. Die Bank selbst erklärte gegenüber dem ORF, sollten sich die Vorwürfe gegen die Ex-Manager erhärten, werde man das Geld zurückfordern.
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