2 Menschen starben

Wullowitz: Jamal A. (33) ist zurechnungsfähig

Oberösterreich
21.01.2020 17:11

Die grausamen Bluttaten von Wullowitz in Oberösterreich im Oktober des Vorjahres, bei denen ein Rotkreuz-Mitarbeiter sowie ein Altbauer getötet worden waren, haben für großes Entsetzen gesorgt. Nach Abschluss des psychiatrischen Gutachtens des mutmaßlichen Täters Jamal A. durch Psychiaterin Adelheid Kastner steht nun fest: Zwar leidet der 33 Jahre Asylwerber an einer Wahnerkrankung, Ursache für die tödlichen Angriffe auf die beiden Opfer sei diese aber nicht gewesen. Der Tatverdächtige ist damit zum Zeitpunkt der beiden Taten zurechnungsfähig gewesen.

Astrid Wagner und ihr Kollege Wolfgang Blaschitz, die die Verteidigung des 33-Jährigen übernommen haben, rechnen daher mit einer „normalen Mordanklage“ in ein oder zwei Monaten. Ein möglicher Antrag auf Einweisung des dringend Tatverdächtigen in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher ist damit vom Tisch.

Wolfgang Blaschitz und Astrid Wagner haben die Verteidigung des 33-jährigen Jamal A. übernommen. (Bild: Gerhard Bartel)
Wolfgang Blaschitz und Astrid Wagner haben die Verteidigung des 33-jährigen Jamal A. übernommen.

Einfluss auf Strafausmaß?
Zwar war die Wahnerkrankung des Beschuldigten nicht handlungsbestimmend, wie es seitens Verteidigerin Astrid Wagner heißt - sie könnte sich aber in der Strafbemessung auswirken. Sie (Wagner und Blaschitz, Anm.) wollen noch einmal hinterfragen, ob der Wahn wirklich gar keine Rolle gespielt haben soll, erläuterte Wagner die Verteidigungsstrategie.

Wie mehrfach berichtet, war der 33 Jahre alte Asylwerber am Nachmittag des 14. Oktober in einer Unterkunft auf einen 32 Jahre alten Flüchtlingsbetreuer losgegangen und hatte diesen mit einem Klappmesser schwerst verletzt. Tage später erlag der junge Mann seinen Verletzungen im Krankenhaus.

Altbauer in Garage erstochen
Nach dem ersten Messerangriff flüchtete Jamal A. und sollte nur wenige Meter vom Tatort entfernt auf sein zweites Opfer treffen. Der 63 Jahre alte Altbauer befand sich gerade in seiner Garage. A. hatte es auf den Wagen des Mannes abgesehen, dieser wollte es ihm jedoch nicht überlassen - sein Todesurteil. 

Mit dem Pkw raste der 33-jährige Verdächtige daraufhin davon, wurde Stunden später von der Polizei in Linz lokalisiert und in der Folge gestellt. 

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