Wenn in Wien neue Tempo-30-Zonen gefordert werden, kommt es meist zu einem Aufschrei. Während Anrainer oft froh sind, ärgern sich Autofahrer, die dort täglich durchmüssen. Jüngstes Beispiel ist die Praterstraße: Zustimmung gibt es von den Kaufleuten, Skepsis kommt von den Wiener Linien.
Diskussionen um Tempo-30-Zonen gab es bereits einige, zuletzt etwa um die Hörlgasse am Alsergrund. Auch hier handelte es sich um eine wichtige Verbindung. Mit ihrem Vorstoß für eine Verkehrsberuhigung in der Praterstraße hat Bezirkschefin Uschi Lichtenegger (Grüne) – wie berichtet – eine heftige Diskussion ausgelöst. So zeigte sich die Bezirks-SPÖ „verwundert“ und sprach von einem „Alleingang“.
„Öffis nicht langsamer machen“
Betroffen wären auch die Busse der Linie 5A. Von den Wiener Linien heißt es, dass man bei Tempo-30-Zonen generell skeptisch sei. „Man sollte die Öffis nicht langsamer machen“, so Sprecherin Barbara Pertl. Immerhin müssten die Intervalle der Fahrpläne eingehalten werden. Als Alternative wären eine eigene Busspur oder ein Vorrang bei Ampelschaltungen notwendig. Eine Stellungnahme zur Praterstraße werde noch ausgearbeitet.
Wir sind bei Tempo 30 generell skeptisch. Der Umstieg auf die Öffis funktioniert nur, wenn sie schnell vorankommen.
Wiener-Linien-Sprecherin Barbara Pertl
Zustimmung signalisiert die Wirtschaftskammer: „Die Kaufleute vor Ort begrüßen durchaus diese Zone“, erklärt Sprecher Christian Wenzl. Eine bessere Aufenthaltsqualität wirke sich positiv auf die Geschäfte aus. Zufahrt und Lieferung müssten aber gewährleistet sein.
Philipp Wagner, Kronen Zeitung
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