Schweiz baut Armee um

Mobilmachung per SMS und Jets in Dauerbereitschaft

Ausland
10.11.2019 16:49

Die Schweizer Armee will sich mit einem neuen Bereitschaftssystem vom Image einer Truppe mit „Bürozeit-Einsatzbereitschaft“ verabschieden. So werden etwa ab dem kommenden Jahr zwei bewaffnete Kampfjets der Luftwaffe rund um die Uhr in ständiger Alarmbereitschaft sein. Und ab 2022 wird man Soldaten mittels SMS auf deren Handys mobilisieren können.

Mit dem neuen - E-Alarm genannten System - sollen bei nicht vorhersehbaren Ereignissen wie Terror, Erdbeben oder Umweltkatastrophen wie etwa einem Hochwasser binnen 24 bis 96 Stunden mehrere tausend Armeeangehörige mobilisiert werden. Innerhalb von zehn Tagen könne man so 35.000 Soldaten aufbieten, berichtet die Schweizer Tageszeitung „Blick“. Dank des neuen Bereitschaftssystems würden die Truppen schneller einsatzbereit sein.

Gesamte Schweizer Armee binnen einer Woche einsetzbar
Wen der E-Alarm ereilt, der muss von einem Tag auf den anderen seinen Dienst antreten. Der Hintergrund: Seit Anfang dieses Jahres gilt bei unserem Nachbarn - erstmals seit einem Vierteljahrhundert - wieder das Prinzip der Mobilmachung. Im Extremfall wäre die gesamte Schweizer Armee, also rund 100.000 Dienstpflichtige, innerhalb einer Woche einsetzbar, berichtet die „Neue Zürcher Zeitung“.

Von zwei bewaffnete Kampfjets, die rund um die Uhr in ständiger Alarmbereitschaft stehen, kann das österreichische Bundesheer nur träumen. Zwar sind laut Angaben von Oberst Michael Bauer, dem Sprecher des Verteidigungsministeriums in Wien, im Schnitt vier bis sechs der heimischen Eurofighter einsatzbereit, doch „wenn alle Piloten bei einer theoretischen Schulung sind“, dann sei kein einziger Jet einsatzbereit, hatte Bauer im Mai vergangenen Jahres erklärt.

Heimische Eurofighter sind praktisch „nachtblind“
Hinzu kommt, dass die Eurofighter des Bundesheers zwar bei Tag und Nacht und jeder Witterung flugtauglich sind, dass sie aber die primäre Aufgabe der Identifizierung bei Dunkelheit nicht leisten können, weil man im sogenannten Darabos-Deal des damaligen Verteidigungsministers Norbert Darabos (SPÖ) unter anderem die dafür notwendigen Infrarot-Komponenten eingespart hat ...

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