„Krone“-Interview

Teamchef Andi Herzog: „Das war der pure Wahnsinn“

Fußball International
11.09.2019 05:55

Israels Teamchef außer Rand und Band: Andi Herzog redete sich nach dem 2:3 in Slowenien seinen Frust von der Seele Er übte heftige Kritik am dritten Gegentor, verzichtete aber auf eine Standpauke. Im Video oben sehen und hören Sie seine jetzt schon legendäre Wutrede nach dem Spiel. 

Frage: Andi, ihr habt nicht nur in Slowenien 3:2 verloren, sondern wohl auch alle Chancen auf die EURO 2020 in den Sand gesetzt. Was geht in dir vor?
Herzog: Wir brauchen nicht über die EURO-Chancen zu reden, wenn wir einen Punkt aus zwei Spielen holen. Wir sind richtig frustriert, haben die Punkte nicht verloren, sondern warfen sie geradezu beim Fenster raus.

Vor allem ärgert dich das Tor zum 3:2 in Minute 90.
Das war unnötig, der pure Wahnsinn. Wir hatten 20 Meter vorm eigenen Tor einen leichtfertigen Ballverlust, verloren so die Partie. Was mich am meisten stört, ist, dass wir uns mit diesem dummen Fehler nach einem Super-Spiel selbst bestraften. Das passierte schon zu oft in dieser Qualifikation.

Dabei schien nach der 2:1-Führung durch Zahavi der Sieg in greifbare Nähe gerückt.
Ja, doch statt auf Konter zu lauern, stürmten wir nach vorne, gaben Slowenien die Chance für Konter. Das mag fürs Publikum schön anzuschauen sein. Aber so werden wir nie eine EURO erreichen. Wir spielen jedes Match am Limit, müssen aber im taktischen Abwehrverhalten viel besser werden.

Erwartet die Spieler nun noch eine Standpauke?
Nein. Es ist ohnehin frustrierend genug, viele weinten in der Kabine. Man muss es auch realistisch sehen: Dabbur, Natcho, Dasa oder Kayal, die Schlüsselspieler im Team wären, sind bei ihren Klubs kein Thema oder waren bis zuletzt auf Vereinssuche. Da werden zwei Partien in vier Tagen zu einem zusätzlichen Problem.

Siehst du noch Chancen auf die EURO-Teilnahme?
Sie sind auf ein Minimum gesunken. Wir rechneten gegen Nordmazedonien und Slowenien mit zumindest drei Punkten. Das tut jetzt umso mehr weh, weil sogar sechs Zähler möglich gewesen wären. Ich bin stolz aufs Team, auf seine Leistung, aber verärgert darüber, wie wir die Punkte herschenken.

Im nächsten Spiel am 10. Oktober wartet Österreich.
Zunächst müssen wir jetzt die Wunden lecken, diese sind ziemlich tief. Mit Österreich werde ich mich noch früh genug beschäftigen.

Christian Reichel, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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