Werner Kogler im Talk:

„Pilz ist einer der wichtigsten Abgeordneten“

Österreich
10.07.2019 17:15

2600 Unterschriften braucht es für jene Parteien, die nicht im Nationalrat vertreten sind, damit sie bundesweit zur Wahl antreten dürfen. Auch die Grünen müssen sich diesmal um Unterschriften bemühen. Wie es ihnen dabei geht, was die Pläne und Ziele für den Wahlkampf sind und ob Peter Pilz zurück zu den Grünen darf, darüber hat Spitzenkandidat Werner Kogler im krone.tv-Studio gesprochen.

Die Unterschriften, die die Grünen brauchen, sollten in ein paar Tagen gesammelt sein, meint Kogler. Er sieht das auch nicht als bloße Notwendigkeit, denn der Kontakt mit den Wählern ist ihm wichtig: „Für uns ist das keine Bürde, eher im Gegenteil.“

Kritik nachvollziehbar
Was ihn etwas mehr belastet, das ist der Verzicht auf sein Mandat im Europäischen Parlament. Immerhin hatten ihm mehr als 70.000 Menschen ihre Vorzugsstimmen gegeben. „Leicht ist es mir nicht gefallen“, sagt Kogler, „das mag man auch ein paar Momente lang kritisch sehen.“ Aber schlussendlich habe sich aus Erhebungen innerhalb der Partei und bei Unterstützern ergeben: Er sei im Nationalratswahlkampf wichtiger.

Wohl keine Mehrheit für Pilz-Rückkehr
Dass sich die vielen Quereinsteiger auf der grünen Bundesliste in der Politik gut machen, daran hat Kogler keine Zweifel: „Das haben wir vorher schon ein bisschen abgetestet.“ Auch den Namen Peter Pilz sähe er gerne auf der Liste. „Herr Pilz ist einer der verdienstvollsten und der wichtigsten Abgeordneten der Zweiten Republik“, sagt Kogler - seiner Einschätzung nach bekäme der Ex-Grüne aber aufgrund der Anschuldigungen bezüglich sexueller Belästigung gegen ihn (Anm.: die Innsbrucker Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen im Mai 2018 ein) am Bundeskongress keine Mehrheiten.

Türkis fehlen „christliche Werte“
Für Ex-Kanzler Sebastian Kurz hat Kogler weniger nette Worte übrig. „Herr Kurz ist ideologiebefreit. Wenn die Klimakrise vor drei Jahren gewesen wäre, hätte er die CO2-Route geschlossen“, meint Kogler. Und: Die ÖVP müsse wieder „christliche Werte“ aufnehmen. Das sei auch Bedingung für eine mögliche Koalition. Um ein Mitregieren um jeden Preis würden sich die Grünen nicht bemühen, sagt Kogler - und erinnert an die Sondierungsgespräche mit ÖVP-Kanzler Wolfgang Schüssel 2002: „Auf uns kann man sich verlassen.“

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