Aleksandar Rakic

„Krone“ bei MMA-Star: Besessen wie Hirscher

Sport-Mix
30.06.2019 08:00

Acht Stahlpfeiler, Maschendrahtzaun, ein Käfig. Darin zwei durchtrainierte Kämpfer, die Boxen, Kickboxen, Judo, Ringen und Jiu-Jitsu perfekt beherrschen. Die Fights sind hart, die Fäuste fliegen, die Kicks krachen. Die Hauptdarsteller werden gefeiert wie die Gladiatoren einst in Rom. Willkommen in der wohl härtesten Sportart der Welt: Mixed Martial Arts (MMA).

Der Wiener Aleksandar Rakic kämpft dabei in der Champions League, der UFC. Seit seinem K.-o-Sieg jüngst in Stockholm im Globe vor 15.000 Zuschauern gegen Jimi Manuwa ist der 27-Jährige Weltranglisten-Zehnter im Halbschwergewicht. Die „Krone“ besuchte ihn bei einem Training im „MALU Sportsclub“ in Wien.

Neben seinen enormen Muskelpaketen fallen sofort zahlreiche Tattoos auf. „Meine Kriegsbemalung“, sagt Rakic. Auf seinem rechten Oberschenkel prangt ein Löwe, am rechten Arm kämpft ein Engelskrieger gegen den Teufel („Gut gegen Böse“). Auf seiner Brust steht „Ready for War“, der Titel seines Einlaufsongs von Rapper 50 Cent.

Der Modellathlet hat aber auch ganz sanfte Seiten. Am 8. Juli heiratet er seine Lebensgefährtin Melanie, im September werden die beiden erstmals Eltern: „Privat bin ich komplett locker, ein anderer Typ.“

Im Käfig ist Rakic aber ein komplett fokussierter Stratege: „Es geht um Dominanz. Ich bewege mich sehr viel, schaue, dass ich so wenig Treffer wie möglich abbekomme.“ Umgekehrt teilt er richtig aus. Bei seinem vorletzten Sieg landete er 263 Schläge, der Gegner nur 26.

Aleks und sein Performance Coach Richard Staudner arbeiten akribisch wie Marcel Hirscher. Staudner, der Crossfit nach Österreich holte und diesen Trend auch Hirscher persönlich vorstellte, sagt: „Wir gehen wie Marcel vor seinen Rennen die Tore alle an den Gegner angepassten Schlagkombinationen im Kopf durch.“

Ständig wird an Details getüftelt. Seit rund zwei Monaten ist Mentalcoach Thomas Tschernitschek im Team. Rakic, der im Sport genauso besessen ist wie Hirscher, erzählt: „Er hat mich vor Stockholm zweimal hypnotisiert, dabei mein Unterbewusstsein gestärkt. Ich war dann noch fokussierter und selbstbewusster.“

Auch mit Freediver Christian Redl trainiert Österreichs bester MMA-Kämpfer: „Dabei geht es darum, über Grenzen zu gehen, wenn du unter Wasser keine Luft mehr bekommst. Schon beim zweiten Training habe ich 2:25 Minuten geschafft. Der Körper kann viel mehr als der Kopf zulässt.“

Weiters sind im Team zwei Trainer für olympisches Gewichtheben („für die maximale Schnellkraft“) ein Biomechaniker, ein Lebensmitteltechnologe und ein Leistungsdiagnostiker. Augenregulierung, Zahnfehlstellungen, Atemtechnik. Es wird auf alles geachtet. Staudner erklärt: „Wir holen die Wissenschaft in den Käfig. Es geht darum, die richtigen Knöpfe zu drücken. In unserem Sport entscheiden Millisekunden.“ Fernziel ist der Titel: „Wir haben einen Plan für die nächsten zwei Jahre. Dann wollen wir ganz oben stehen.“

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(Bild: KMM)



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