Äußerst selten

Erstmals Bernstein-Fossilien in Afrika entdeckt

Wissenschaft
06.04.2010 11:22
Ein internationales Wissenschaftlerteam - darunter Paläontologen der Universität Wien - haben in Afrika erstmals in Baumharz bestens erhaltene Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen gefunden und ausgewertet. Die Bernsteinfossilien stammen aus Äthiopien und sind rund 95 Millionen Jahre alt. Bisher waren vergleichbare Funde nur in Europa, Asien und Nordamerika gemacht worden.

Die Funde datieren in die für die Paläontologen sehr interessante Kreidezeit. Während dieser Periode entfalteten sich etwa die Blütenpflanzen, damit veränderte sich auch die Tierwelt dramatisch. Die Fossilien sind so konservierte Zeitzeugen einer Epoche des Wandels. In den Harzfunden aus Äthiopien waren nicht nur Insekten, Spinnentiere und Pflanzenreste eingeschlossen, sondern auch Pilze und Bakterien. Alles in allem bekamen die Wissenschaftler einen Einblick in die Lebensgemeinschaften in den Wäldern des kreidezeitlichen Afrikas. Die Ergebnisse sind auch für Evolutionsforscher von Interesse und wurden in der Wissenschaftszeitschrift "PNAS" veröffentlicht.

Älteste Ameise Afrikas entdeckt
Unter den eingeschlossenen Organismen befinden sich auch die älteste Ameise und die älteste Baldachinspinne Afrikas. Insgesamt fanden die Forscher Vertreter von 13 Insektenfamilien, darunter Hautflügler, Fransenflügler, Staubläuse, Zorapteren, Pflanzenläuse und Springschwänze, aber auch Reste von Kleinschmetterlingen und Käfern.

Der äthiopische Bernstein ist laut den Experten außergewöhnlich klar und farbintensiv, die Stücke haben eine Größe von bis zu 25 cm Größe. Belegstücke werden im Naturhistorischen Museum Wien, im Museum für Naturkunde Berlin und im American Museum of Natural History in New York verwahrt.

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