Gewaltvorwürfe

Klima-Demo: Video von Polizeieinsatz wird geprüft

Wien
02.06.2019 12:36

Nachdem die Polizei am Freitagnachmittag die Aktion von rund 100 Klima-Aktivisten, die den Wiener Ring bei der Aspernbrückengasse blockiert hatten, beenden musste, ist nun ein Video aufgetaucht, das rund um den Einsatz entstanden sein soll. Die am Samstag auf Twitter veröffentlichten Aufnahmen sollen mutmaßliche Gewalt gegen einen Demonstranten durch einen oder mehrere Polizeibeamte zeigen. Die Exekutive versprach bereits eine lückenlose Überprüfung des Vorfalls.

Das Video zeigt einen Mann, der zunächst von drei, danach von fünf Polizisten in Bauchlage am Boden fixiert wird. Warum der Mann von den Beamten festgehalten wurde, ist nicht bekannt. Das genaue Geschehen wird teilweise durch andere Polizisten verdeckt, allerdings ist zu erkennen, wie ein Polizist die Unterarme in einer Art und Weise bewegt, die auf Schläge hindeuten könnte. Demonstranten, die rundherum stehen, beginnen daraufhin „Schläge, Schläge in die Nieren!“ zu schreien.

(Bild: APA/Herbert P. Oczeret)

Polizei: „Vorfall wird überprüft“
Polizeisprecher Patrick Maierhofer bestätigte der APA, dass man über das Video informiert sei und dieses an die zuständige Stelle für eine genaue Untersuchung weitergeleitet habe. Er habe aber vorerst keinerlei Informationen zu dem Einsatz, etwa warum der Aktivist festgenommen worden war. Auf Twitter schrieb die LPD Wien ebenfalls: „Der Vorfall wurde an die zuständige Stelle weitergeleitet und wird überprüft werden.“

Die Aktion während der „Fridays for Future“-Demo hatte zu einem längeren Großeinsatz der Feuerwehr sowie von rund 200 Polizisten gesorgt, die aus ganz Wien zusammengezogen wurden. Zwei Personen seilten sich auch von der Aspernbrücke ab, zwei weitere hingen auf sogenannten Tripods auf der Straße. Die Aktivisten forderten einen radikalen Wandel des Mobilitätssystems.

(Bild: Screenshot twitter.com)

100 Demonstranten festgenommen
Die Mehrzahl der Teilnehmer habe sich gegenüber der Exekutive nicht kooperativ gezeigt und nicht an den Identitätsfeststellungen mitgewirkt, weshalb fast alle der 100 Demonstranten vorläufig festgenommen wurden. Drei bis vier Aktivisten leisteten Widerstand und wurden deshalb ebenfalls festgenommen, so die Polizeiinformationen am Freitagabend.

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