"Krone": Herr Kresse, Sie sind seit zweieinhalb Monaten Leiter der "Kärnten Werbung", wie wollen sie unser Kärnten bei Urlaubern wieder begehrenswerter machen?
Christian Kresse: Zuerst müssen wir klären, wofür Kärnten eigentlich steht. Erstmals seit elf Jahren lassen wir Nicht-Kärnten-Urlauber aus Italien, Deutschland, Österreich, Polen sowie den Benelux-Ländern befragen. Und in drei Monaten werden wir wissen, wie wir Kärnten künftig positionieren müssen.
"Krone": Wird sich auch das Kärnten-Logo ändern?
Kresse: Nein, der Schriftzug bleibt, ob wir aber weiterhin beim Slogan ,Urlaub bei Freunden’ bleiben werden, ist noch offen. Die Marke Kärnten soll Richtungsweiser für Kärnten werden und auch künftige Investitionen sollen danach ausgerichtet werden.
"Krone": Wie könnte so etwas umgesetzt werden?
Kresse: Das notwendige Tourismusgesetz wird dafür von Landesrat Josef Martinz neu ausgearbeitet und es sieht vor, dass die Letztentscheidung, was in einer Kommune touristisch passiert, nicht mehr von Politikern, sondern von Tourismusverbänden getroffen wird. Denn wenn wir uns mit den westlichen Bundesländern messen wollen, dann brauchen wir auch die selben Voraussetzungen. Ich will zwar den geplanten Turm auf dem Pyramidenkogel nicht werten, aber wenn in einer Gemeinde Touristiker sitzen, die dafür haften, was mit dem Geld aus der Tourismuswirtschaft passiert, dann wird es nur noch Projekte geben, die wirtschaftlich mehrfach durchdacht sind, die in ein Gesamtkonzept passen und sinnvoll sind. In Kärnten stehen die Unternehmer nicht hinter den Projekten; wie sonst erklärt es sich, dass nur ein Wörthersee-Hotel Tickets für die Starnacht erwirbt. Die Hoteliers müssen mehr Verantwortung übernehmen und deshalb brauchen wir Tourismusverbände.
"Krone": Was sollen diese Tourismusverbände bewirken?
Kresse: Das Ziel muss eine massive Investitionsoffensive sein. See für See muss mit Infrastruktur hergerichtet werden. Doch bevor Unternehmer etwas tun werden, müssen die Gemeinden dafür sorgen, dass die Radwege, Straßen und Orte sauber und gepflegt sind.
"Krone": Und die Regionen?
Kresse: Die sollen mit uns und den insgesamt 344 Tourismusmitarbeitern in den Gemeinden das Urlaubsland Kärnten vermarkten. Und dafür brauchen wir eine starke Landesmarke.
von Hannes Wallner, "Kärntner Krone"
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