Kärnten-Werbung

“Urlaub bei Freunden” könnte bald vorbei sein

Kärnten
03.04.2010 21:23
Mit viel Mut ist Kärnten-Werber Christian Kresse dabei, den Tourismus umzukrempeln! Im "Krone"-Gespräch erklärt der 39-Jährige, warum in Gemeinden die Unternehmer die touristischen Entscheidungen treffen sollten und warum der "Urlaub bei Freunden" bald Geschichte sein könnte.

"Krone": Herr Kresse, Sie sind seit zweieinhalb Monaten Leiter der "Kärnten Werbung", wie wollen sie unser Kärnten bei Urlaubern wieder begehrenswerter machen?
Christian Kresse: Zuerst müssen wir klären, wofür Kärnten eigentlich steht. Erstmals seit elf Jahren lassen wir Nicht-Kärnten-Urlauber aus Italien, Deutschland, Österreich, Polen sowie den Benelux-Ländern befragen. Und in drei Monaten werden wir wissen, wie wir Kärnten künftig positionieren müssen.

"Krone": Wird sich auch das Kärnten-Logo ändern?
Kresse: Nein, der Schriftzug bleibt, ob wir aber weiterhin beim Slogan ,Urlaub bei Freunden’ bleiben werden, ist noch offen. Die Marke Kärnten soll Richtungsweiser für Kärnten werden und auch künftige Investitionen sollen danach ausgerichtet werden.

"Krone": Wie könnte so etwas umgesetzt werden?
Kresse: Das notwendige Tourismusgesetz wird dafür von Landesrat Josef Martinz neu ausgearbeitet und es sieht vor, dass die Letztentscheidung, was in einer Kommune touristisch passiert, nicht mehr von Politikern, sondern von Tourismusverbänden getroffen wird. Denn wenn wir uns mit den westlichen Bundesländern messen wollen, dann brauchen wir auch die selben Voraussetzungen. Ich will zwar den geplanten Turm auf dem Pyramidenkogel nicht werten, aber wenn in einer Gemeinde Touristiker sitzen, die dafür haften, was mit dem Geld aus der Tourismuswirtschaft passiert, dann wird es nur noch Projekte geben, die wirtschaftlich mehrfach durchdacht sind, die in ein Gesamtkonzept passen und sinnvoll sind. In Kärnten stehen die Unternehmer nicht hinter den Projekten; wie sonst erklärt es sich, dass nur ein Wörthersee-Hotel Tickets für die Starnacht  erwirbt. Die Hoteliers müssen mehr Verantwortung übernehmen und deshalb brauchen wir Tourismusverbände.

"Krone": Was sollen diese Tourismusverbände bewirken?
Kresse: Das Ziel muss eine massive Investitionsoffensive sein. See für See muss mit Infrastruktur hergerichtet werden. Doch bevor  Unternehmer etwas tun werden, müssen die Gemeinden dafür sorgen, dass die Radwege, Straßen und Orte sauber und gepflegt sind.

"Krone": Und die Regionen?
Kresse: Die sollen mit uns und den insgesamt 344 Tourismusmitarbeitern in den Gemeinden das Urlaubsland Kärnten  vermarkten. Und dafür brauchen wir eine starke Landesmarke.

von Hannes Wallner, "Kärntner Krone"

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt