Neuer Zeitplan

Ganztagsschule: Ziel ist noch lange nicht erreicht

Österreich
11.04.2019 15:34

2010 kündigte die damalige rot-schwarze Regierung ein ambitioniertes Programm an, um ganztägige Schulformen in Österreich massiv auszubauen. Neun Jahre später fällt die Bilanz dennoch nicht zufriedenstellend aus: Trotz stetiger Investitionen konnte das Ziel nicht erreicht werden. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) legte nun einen neuen Zeitplan für die Umsetzung vor.

Ursprünglich hatte Ex-Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) 160.000 ganztägige Betreuungsplätze an den Schulen für Sechs- bis 14-Jährige für 2015/16 angekündigt. Da das Ziel aber nicht erreicht wurde, fixierte die damalige Regierung einen neuen Richtwert: Bis 2019/20 sollten 200.000 Plätze zur Verfügung stehen. Aktuell sind es aber noch immer erst 178.000 - sprich 22.000 zu wenig.

Gelder nie zur Gänze investiert
Der schleppende Ausbau führte dazu, dass die vom Bund fixierten Gelder von den Ländern nie zur Gänze investiert wurden. Schon zu Beginn des Ausbaus blieben 50 Millionen Euro im Fördertopf, letztendlich blieben sogar 100 Millionen Euro liegen. Für 2014 - das erste Jahr, in dem die verdoppelte Summe von 160 Millionen Euro vorgesehen war - wurden deshalb die Förderungen verringert und die nicht abgeholten 50 Millionen Euro 2018 wieder an die ursprünglich vereinbarte Summe angehängt.

Betreuungsplatz für 40 Prozent der Pflichtschüler
Bildungsminister Faßmann hat nun wieder eine andere Messlatte definiert: Bis 2022 soll für 40 Prozent der Pflichtschüler (insbesondere Volksschulen, Neue Mittelschulen) Tagesbetreuung angeboten werden, das entspricht knapp 230.000 Plätzen. Anders als früher werden die bereits gut ausgebauten AHS-Unterstufen aber nicht mehr eingerechnet. Bei der Erreichung des Zielwerts sollen dafür die rund 57.500 Plätze an Horten in unmittelbarer Schulnähe berücksichtigt werden - wenn sie bestimmte Qualitätskriterien einhalten. An den Pflichtschulen selbst soll das Angebot von 132.500 auf 172.500 Plätze steigen.

Qualitätskriterien an Förderungen geknüpft
Die Mittelvergabe wird an neue Qualitätskriterien geknüpft: Betreuung muss in der Schulzeit jedenfalls bis 16, bei Bedarf bis 18 Uhr sichergestellt sein. In Ferienzeiten muss es ein Angebot von 8 bis 16 Uhr geben. In der Lernzeit soll nur Personal mit Lehramtsausbildung oder Befähigungsprüfung eingesetzt werden. Eine Gruppe darf maximal 25 Kinder umfassen.

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