LH für 30.000 Plätze

Debatte um Stadionrückbau: Dörfler erzürnt

Kärnten
09.03.2010 14:07
Die Klagenfurter EM-Arena bleibt weiterhin umstritten. Sowohl Befürworter als auch Gegner machen für ihre Vorhaben mobil. Landeshauptmann Gerhard Dörfler sprang am Dienstag in die Bresche: "Das Stadion infrage zu stellen, ist fahrlässig. Dies schadet nicht nur dem Sport, sondern auch dem heimischen Tourismus." Bei einem Rückbau gebe es keine Länderspiele, kein Eishockeyderby und keine Konzerte mehr.

"Für derartige Großveranstaltungen bedarf es einer Sitzplatzanzahl von über 20.000", bemerkte Dörfler und kritisierte, dass es noch immer keine Endabrechnung gebe und die Frage einer Umweltverträglichkeitsprüfung nicht geklärt sei. "Wenn man zurückbaut, wird die Arena zu einem reinen Fußballstadion degradiert."

Klare Worte gab es auch gegenüber dem Stadioneigentümern, der Stadt Klagenfurt und der Sportpark GesmbH. "Die Stadt soll eine klare Entscheidung treffen. Der Umgang mit dem Thema verwirrt die Bevölkerung und die mediale Öffentlichkeit. Es gibt keinen klaren Standpunkt der Stadt Klagenfurt", so Dörfler.

Die Zeit rennt und verschlingt Geld
Tätsächlich könnten die dilettantische Vorgehensweise der Verantwortlichen und ein Streit mit der Baufirma die Entscheidung neuerlich verzögern. Weil sich die Politik nach der EM 2008 entschlossen hatte, die Größe des Stadions mit 30.000 Plätzen beizubehalten, sind die Kosten für die Fertigstellung in die Höhe geschnellt.

Es wurde verabsäumt, notwendige Bewilligungen und Verfahren einzuleiten – ein Endausbau in der jetzigen Größe wäre erst in zwei Jahren möglich. Die Kosten betragen 23 Millionen Euro. Sollte diese Frist umgangen werden können, wären "nur" 18 Millionen Euro dafür notwendig. Ein Rückbau in zwei Jahren – nach Ablauf der Verfahren – schlüge mit 21,1 Millionen zu Buche.

Rückbau als günstigste Variante
Die günstigste Variante für den Steuerzahler wäre ein sofortiger Rückbau, der etwa 13 Millionen kostet. "Ob Fertigstellung oder Rückbau, die Stadt muss jetzt eine Entscheidung treffen", warnt auch Magistratsdirektor Peter Jost eindringlich.

Dass das Stadion in der jetzigen Größe nicht mehr zu retten sein wird, darüber herrscht bei den Politikern fast Einigkeit (SPÖ, ÖVP und Grüne sind dafür). Nur Bürgermeister Christian Scheider (FPK) will noch warten, bis die Kostenaufstellung nochmals überprüft wurde und bis der Bund die Übernahme der Kosten bestätigt. Dieses Schreiben wird für Dienstag erwartet. 

Rechtsstreit zeichnet sich ab
Aber auch wenn die Politik sich für den Abbau der Oberränge entschließen sollte, ist die Stadt nicht vor einer neuerlichen Kostenlawine gefeit. Denn zwischen der Baufirma und dem Magistrat bahnt sich ein Rechtsstreit um die Eigentumsverhältnisse der Ränge und damit verbundene Kosten an. Wird rückgebaut, geht es um mehrere Millionen Euro. 

von Thomas Leitner ("Kärntner Krone") und kaerntnerkrone.at

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