Auf Flucht vor Wasser?

Riesenkröten „reiten“ auf 3,5 Meter langem Python

Wissenschaft
31.12.2018 13:56

Ein höchst ungewöhnlicher Anblick hat sich am Sonntagabend einer Familie in der australischen Kleinstadt Kununurra im äußersten Nordosten des Bundesstaates Western Australia geboten. Als sie wegen eines Gewittersturms mit Starkregen besorgt den Damm und die Überlaufrinne ihres Teiches kontrollierte, entdeckte sie einen 3,5 Meter langen Python, auf dessen Rücken sich zehn riesige Aga-Kröten festgeklammert hatten.

Es sah so aus, als würden die giftigen Riesenkröten auf dem Rücken der Schlange vor dem steigenden Wasser flüchten, berichtete die Familie Mock dem australischen „Guardian“. „Der Teich war so voll, dass er die Höhlen der Kröten rund um das Ufer geflutet hatte. Und sie saßen alle auf dem Gras - Tausende von ihnen“, wird Paul Mock im „Guardian“ zitiert.

Staunen und Witze über „Outback-Uber“
Der Python habe sich vor den steigenden Wassermassen in höher gelegenes Gelände geflüchtet. „Er war mitten auf dem Rasen und machte sich auf den Weg nach oben. Er bewegte sich buchstäblich mit voller Geschwindigkeit mit den an ihm hängenden Kröten über das Gras“, sagte Mock, dessen Bruder Andrew ein Foto auf Twitter postete, das im Netz umgehend für Staunen und Witze über das „Outback-Uber“ sorgte.

Kröten wollten sich mit Schlange paaren
Laut der Amphibien-Expertin Jodi Rowley von der University of New South Wales in Sydney haben die riesigen Kröten die Schlange aber nicht als Transportmittel benutzt, sondern vielmehr versucht, diese zu besteigen. „Sie versuchen alle, sich mit dem armen Olivenpython (Liasis olivaceus) zu paaren!“, schreibt sie auf Twitter.

Tiere entwickelten sich zu wahrer Landplage
Die bis zu 2,5 Kilogramm schweren Riesenkröten mit dem wissenschaftlicher Namen Bufo marinus sind erst seit 1935 in Australien verbreitet. Einige Tausend Exemplare wurden damals von Plantagenbesitzern ausgesetzt, damit sie auf Zuckerplantagen Käfer wegfressen. Angesicht fehlender Fressfeinde haben sich die Aga-Kröten seither großräumig ausgebreitet und zu einer wahren Landplage entwickelt. Millionen der giftigen Kröten bedrohen mittlerweile Teile der Fauna und der Flora des Kontinentes.

Bereits 200 Millionen Exemplare in Australien
Versuche, die Tiere auszurotten, erwiesen sich als sinnlos, zumal ein einziges Aga-Weibchen pro Jahr bis zu 35.000 Eier legt. Experten schätzen, dass die Population inzwischen auf mehr als 200 Millionen Exemplare angewachsen ist.

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