Traurige Chaos-Bilanz

„Gelbwesten“: 260 Verletzte und 1700 Festnahmen

Ausland
09.12.2018 10:22

Bei den Protesten in Frankreich, bei denen die „Gelbwesten“ den vierten Samstag in Folge auf die Straßen gingen, griffen Polizisten knallhart mit Tränengas und Schlagstöcken durch. Die traurige Bilanz der chaotischen Krawalle in Paris und anderen großen Städten zog Innenminister Christophe Castaner noch in der Nacht auf Sonntag: Mindestens 260 Menschen, darunter 39 Polizisten, wurden verletzt und mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Landesweit waren 89.000 Sicherheitskräfte im Einsatz, mehr als 1700 Randalierer mussten festgenommen werden, ehe sich die Lage wieder beruhigte.

Bei den Protesten war es am Samstag erneut zu Ausschreitungen gekommen. Im ganzen Land gingen zum Auftakt des vierten Protestwochenendes gegen steigende Lebenshaltungskosten und die Politik von Präsident Emmanuel Macron nach Angaben von Castaner rund 136.000 Menschen auf die Straße.

Bürgerkriegsähnliche Szenen in Paris
Die meiste Gewalt gab es in der Hauptstadt Paris. Dort zündeten Demonstranten Barrikaden und Autos an, schlugen Fensterscheiben ein und lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Polizei setzte Tränengas, Wasserwerfer und Blendgranaten ein. Von den über 1700 Festgenommen mussten 1220 Menschen vorerst in Gewahrsam bleiben.

Polizei griff diesmal schon vor Protesten durch
Die Polizei hatte dieses Mal schon vor Beginn der Proteste durchgegriffen: Bereits in der Früh wurden Hunderte Menschen in Paris festgenommen. Grund sei in den meisten Fällen gewesen, dass die Menschen sich einer Gruppe angeschlossen hätten, die „Gewalt gegen Personen oder die Zerstörung von Gegenständen“ vorbereitet habe, hieß es seitens der Polizei.

Bis zum frühen Abend stieg die Zahl der Festnahmen in Paris demnach auf mehr als 700 an - deutlich mehr als am gesamten vergangenen Samstag.

Erdogan kritisiert „exzessive Gewalt“ in Frankreich
Noch am Samstag hat ausgerechnet der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der nicht gerade für das zimperliche Vorgehen seiner Exekutivkräfte bekannt ist, Sorge über das harte Vorgehen der Polizei gegen die „Gelbwesten“ geäußert. Er sei gegen eine „exzessive Gewalt“ gegen die Demonstranten, sagte Erdogan am Samstag am Rande einer Veranstaltung in Istanbul.

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