Niedriger Donaupegel

Ungarn: Münzschatz in gesunkenem Schiff entdeckt

Wissenschaft
25.10.2018 18:39

Der ungewöhnlich niedrige Wasserstand der Donau hat Archäologen in Ungarn reiche Funde beschert. Am Ufer des Stroms in Erd, rund 25 Kilometer südlich von Budapest, sind alte Geldstücke, aber auch Waffen und Teile eines alten Schiffswracks zutage gekommen. Rund 2000 Gold- und Silbermünzen konnten bisher geborgen werden.

Es handle sich vor allem um Münzen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, darunter Taler, Kreuzer und sogar 22-karätige Golddukaten, sagte Gabor Gulyas, Direktor des Ferenczy-Museums im nahegelegenen Szentendre. Manche Münzen, die bisher unter Wasser lagen, trügen die Prägung des französischen Königs Ludwig XIV. (1638-1715). Eine Premiere in Ungarn sei der Fund von Vatikan-Münzen mit der Prägung von Papst Clemens XII. (1652-1740).

Woher das Schiff kam und warum es sank, ist noch unklar. Die in dem Wrack gefundenen Münzen wurden nach ersten Erkenntnissen zwischen 1630 und 1743 geprägt und stammen zu etwa 90 Prozent aus dem Ausland. Darunter befänden sich Geldstücke aus den Niederlanden, Frankreich, Zürich und dem Vatikan, sagte der Archäologe Balazs Nagy dem ungarischen Radiosender Klub.

Niedrigster Donau-Pegelstand seit 1947
Die Wissenschaftler setzten auch Taucher, Metalsuchgeräte und Drohnen ein, um Funde zu sichern und die Ausgrabungsstätte zu dokumentieren. Der geringe Wasserstand der Donau - sie hat den niedrigsten Pegelstand seit 1947 - führte in Ungarn schon zuvor zu Entdeckungen mit archäologischem Wert. In Budapest tauchten Trümmer der alten Franz-Josef-Brücke wieder auf, die im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war.

Hobby-Schatzsucher hatten am vergangenen Wochenende das Ferency-Museum verständigt, nachdem sie bereits etwa 1000 Münzen gefunden hatten. Mittlerweile wurde der bei Spaziergängern beliebte Donaustrand von der Polizei abgeriegelt, damit die Profis vom Museum zusammen mit freiwilligen Helfern die Schatzsuche ungestört fortsetzen können.

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