„Feindliche Übernahme“

Sorge um die AMAG Ranshofen und die Lenzing AG

Oberösterreich
21.10.2018 07:00

Große Sorge gibt es in Oberösterreich akut um die Zukunft der AMAG Austria Metall AG in Ranshofen und die Lenzing AG, an denen die B&C-Privatstiftung Mehrheitsbeteiligungen hält. Diese versucht gerade die „Abwehr einer feindlichen Übernahme“ durch Investor Michael Tojner und die Unicredit. Gewerkschafter sind in Alarmstimmung!

„Ja, es gibt diese Versuche von Unicredit und Herrn Tojner“, bestätigt Stiftungsvorstand Wolfgang Hofer: „Wir werden alles daransetzen, eine Aushöhlung unserer Betriebe sowie einen Abzug substanzieller Mittel aus der B&C-Gruppe zu verhindern. Unser Weg war nie jener des schnellen und kurzfristigen Geldes. Wir stehen voll zu unserem Auftrag und unseren Unternehmen und werden diesen Weg entschlossen weitergehen.“

5000 Arbeitsplätze sind betroffen
Neben der AMAG und der Lenzing AG gehört auch die Semperit AG Holding zur B&C-Privatstiftung, die damit rund 5000 Arbeitsplätze nicht nur in Oberösterreich sichert. Stiftungsauftrag ist es, „langfristig sicherzustellen, dass bedeutende österreichische Industrieunternehmen mit ihren Zentralen und Arbeitsplätzen in Österreich weiterentwickelt werden und nicht zerschlagen, ausgehöhlt oder ins Ausland abverkauft werden“, so Hofer.

Spielball von Investoren und Banken
Genau das befürchten die Gewerkschafter. PRO-GE-Chef Rainer Wimmer zur „Krone“: „Uns beunruhigt, dass diese Unternehmen und die Tausenden hochqualifizierten und motivierten Beschäftigten nun zum Spielball von Investoren, internationalen Fonds oder Banken werden könnten.“ 
Die AMAG und die Lenzing AG seien wirtschaftlich erfolgreiche Leitbetriebe mit überregionaler Bedeutung und einem stabilen Mehrheitseigentümer. Wimmer weiter: „Als Gewerkschaft und Betriebsräte kämpfen wir immer für hochwertige Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Inland. Wir erwarten, dass die Landes- und Bundespolitik auch in diesem Sinne handelt.“

Gefahr des Standorte-Auspressens
Ähnlich argumentiert AK-Präsident und ÖGB-Landeschef Johann Kalliauer: „Die Gefahr ist sehr groß, dass man mittelfristig die beiden Standorte auspresst und damit Arbeitsplätze gefährdet. Die bisherige Geschäftspolitik dort (von Tojner, Anm.) ist, schnell wieder Geld zu machen. Das verheißt nichts Gutes!“

Investor ist gebürtiger Oberösterreicher
Unternehmer und Investor Michael Tojner ist gebürtiger Steyrer und in Stadt Haag, Niederösterreich, aufgewachsen. Der sich seriös gebende Mitbegründer von bwin und Global Equity Partners gilt bei den Gewerkschaftern als „Glücksritter“.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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