„Komm zurück!“

FPÖ-Abgeordneter bietet Udo Landbauer Mandat an

Österreich
25.08.2018 14:38

Nachdem die Ermittlungen in der Liederbuch-Affäre eingestellt sind, häufen sich die Stimmen in der FPÖ, die sich eine Rückkehr Udo Landbauers, des zurückgetretenen ehemaligen blauen Spitzenkandidaten bei der jüngsten NÖ-Landtagswahl, wünschen. Nun hat sich jener FPÖ-Landtagsabgeordneter mit einem Facebook-Video zu Wort gemeldet, der Landbauers Mandat übernommen hatte. „Komm so schnell wie möglich in die Politik zurück! Die Niederösterreicher brauchen dich, die Menschen brauchen dich!“, lautet der Appell von Michael Schnedlitz, einem seit der gemeinsamen Schulzeit engen Weggefährten Landbauers. Dafür bietet Schnedlitz sogar sein Landtagsmandat an.

„Mich hat hier in meinem Urlaub die erfreuliche Nachricht erreicht, dass nun die Liederbuch-Causa und diese schäbige Medienhetze endlich ein Ende gefunden hat“, beginnt ein zufriedener Schnedlitz in dem Facebook-Video. Dann spricht er über die gemeinsame Schulzeit und darüber, dass sie in der FPÖ vieles aufgebaut hätten. Nicht zuletzt sei Landbauer sein Trauzeuge und ein „Mensch mit Handschlagqualität“.

Schnedlitz weiter: „Und genau diese Handschlagqualität kann ich dir nun zurückgeben. Deshalb bitte ich dich von ganzem Herzen: Nimm mein Mandat im niederösterreichischen Landtag an, das ich dir per sofort zur Verfügung stelle, und komm so schnell wie möglich in die Politik zurück. Wir Niederösterreicher brauchen dich, die Menschen brauchen dich.“

Staatsanwaltschaft: Liederbuch-Affäre verjährt
Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hatte am Freitag mitgeteilt, dass das Ermittlungsverfahren wegen §3g Verbotsgesetz 1947 gegen vier Personen, die für die Zusammenstellung und Illustration der sichergestellten Liederbücher der Germania verantwortlich zeichneten, eingestellt sei. Die Anklagebehörde verwies unter Berücksichtigung des Verlags- und Ausgabezeitpunktes im Jahr 1997 auf eine eingetretene Verjährung. Betont wurde außerdem, dass trotz einer chemischen Analyse der Zeitpunkt der Schwärzung inkriminierter Textpassagen in den Liederbüchern nicht mehr exakt festgestellt habe werden können. Landbauer war in dem Verfahren als Zeuge einvernommen worden.

Rosenkranz: „Würde mich über ein Comeback freuen“
Mit der Einstellung des Ermittlungserfahrens stehe dem 32-Jährigen die Rückkehr in die Politik offen, reagierte FPÖ-Landesparteiobmann Walter Rosenkranz noch am Freitag. Er würde sich über ein Comeback freuen, zumal Landbauer aus seiner Sicht „für die FPÖ Niederösterreich unverzichtbar“ sei. Auch FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache hat sich für eine Rückkehr Landbauers ausgesprochen.

Die niederösterreichische ÖVP bleibt auf Distanz zu Landbauer. Während „jeder im Land an Aufklärung interessiert war“, habe Landbauer „den Kopf in den Sand gesteckt“, stellte ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner fest. „Wer solche heiklen Situationen derart falsch einschätzt und wegdrückt, während Aufklärung und Antworten gefragt sind, kann kein Partner in einer NÖ Landesregierung sein.“ Niederösterreichs Landeshauptfrau und ÖVP-Chefin Johanna Mikl-Leitner hatte schon kurz nach Bekanntwerden des Skandals im Jänner dieses Jahres eine Zusammenarbeit mit Landbauer ausgeschlossen.

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