Erstellt Windprofile

Satellit „Aeolus“ soll Wetterprognose verbessern

Wissenschaft
15.08.2018 07:01

Die Europäische Weltraumagentur ESA will am 21. August einen neuen Satelliten ins All schicken. Die „Aeolus“ getaufte Sonde - benannt nach dem griechischen Gott der Winde - soll erstmals Windprofile der ganzen Erde erstellen und so dazu beitragen, die Wettervorhersagen, vor allem die Zwei-bis-Vier-Tage-Prognosen, genauer zu machen.

„Wir erwarten, dass die Messungen von ,Aeolus‘ die Modelle der Winddynamik der Erdatmosphäre deutlich voranbringen“, sagte Anne Grete Straume, die bei der ESA für die Mission „Aeolus“ zuständig ist. Mithilfe des Satelliten will man in Erfahrung bringen wie Winde in den tropischen Bereichen des Pazifiks das Wetter in Europa beeinflussen und ob bessere Beobachtungen eines Höhenwindes (sogenannte Jetstreams) Sturmprognosen verbessern können.

Zwar gibt es zahlreiche Wetterballone, Bojen, Schiffe, Flugzeuge und Satelliten, die Daten über Winde liefern, doch auf der Südhalbkugel, über den Ozeanen, den Tropen und oberhalb von zehn Kilometern Höhe ist dieses Netz dünn. „Aeolus“ soll erstmals die Windgeschwindigkeit rund um den Globus in 30 Kilometern Höhe bis zum Boden oder über dicken Wolken messen.

Eine Million Wind-Messungen in 24 Stunden
„Derzeit gibt es fast eine Millionen Wind-Messungen innerhalb von 24 Stunden. Mit ‘Aeolous‘ “kommen etwa acht Prozent dazu„, berichtete Straume. “Wenn man mehr Satelliten dieser Art hätte, die in verschiedene Richtungen gucken, wäre das der Durchbruch in der Wettervorhersage."

Voraussichtlich innerhalb des ersten Jahres nach dem Start von „Aeolus“ werden europäische die Daten in ihren Vorhersage-Modellen berücksichtigen können. Die Fachwelt erwarte, dass vor allem die Fünf-bis-Sieben-Tage-Vorhersage damit „signifikant besser“ werde. Man verspricht sich zudem eine Verbesserung für die Zwei-bis-Vier-Tage-Vorhersage.

Rund 15 Jahre hat die Vorbereitung der „technisch höchst komplizierten und anspruchsvollen wissenschaftlichen Mission“ gedauert, hieß es bei der ESA über „Aeolus“. Der mehr als 300 Millionen Euro teure Satellit sei „extrem fragil“. Die Technik sei hoch kompliziert und sehr empfindlich.

Satellit umkreist Erde in 320 Kilometern Höhe
Der „Gott der Winde“ wird die Erde in einer Höhe von nur 320 Kilometern umkreisen. Weil Luftwiderstand und Reibung die Sonde in dieser Höhe bremsen und in den Sinkflug schicken, sind permanente Manöver und Korrekturen der Flugbahn notwendig. „Das begrenzt die Lebenszeit von “Aeolus", sagte Paolo Ferri, Leiter des Missionsbetriebs im ESA-Raumflugkontrollzentrum ESOC in Darmstadt. Voraussichtlich nach vier Jahren im All werde der Treibstoff aufgebraucht sein und der Satellit in der Erdatmosphäre verglühen.

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