„Erfolg macht sexy“

Neuer AUA-Chef will Airline rentabler machen

Österreich
31.07.2018 14:58

Der scheidende CEO der heimischen Austrian Airlines, Kay Kratky, übergab am Dienstag das symbolische Höhenmeter an den neuen Chef, Alexis von Hoensbroech. Dieser übernimmt ab 1. August das Steuer und will vor allem eines: den Gewinn der AUA so schnell wie möglich in die Höhe bringen.

„Die AUA ist eine Fluggesellschaft im Steigflug“, meinte der studierte Astrophysiker Hoensbroech bei der Halbjahrespressekonferenz am Dienstag. Diese Dynamik werde sich fortsetzen lassen, auch wenn es zur „einen oder anderen Turbulenz kommen kann“.

Im Rendite-Himmel der Lufthansa fliegt die AUA ziemlich tief, alle anderen Schwesterunternehmen seien profitabler. Um die rot-weiß-rote Fluggesellschaft auf Kurs zu bringen und „investitionsfähig“ zu machen, habe er die „eine oder andere Idee“. Hoensbroech, der bisher Vorstandsmitglied und CCO bei der Lufthansa Cargo war, hat vorerst einen Dreijahresvertrag unterschrieben, er werde wahrscheinlich vier bis fünf Jahre bleiben, sagte er.

„Erfolg macht sexy“
Ein geschärftes, strategisches Konzept soll es bis Jahresende geben. Bis dahin will der fünffache Vater, der einst in die Integration der AUA in den Lufthansa-Konzern eingebunden war, „das Unternehmen und die Mitarbeiter kennenlernen“. Ob in neue Flieger investiert wird, hänge von der Leistung der AUA ab: „Erfolg macht sexy“, so Hoensbroech.

Das große Gerangel unter den Billigfliegern am Standort Wien werde man vorübergehend natürlich spüren, die AUA lasse sich dadurch aber nicht verunsichern. Die Marke Austrian Airlines sei sehr stark und „wir hoffen, diesen Wettbewerb überstehen zu können“.

Abgang mit „sehr befriedigenden Zahlen“
Kratky geht nach drei Jahren mit „sehr befriedigenden Zahlen“ von Bord. Die Buchungszahlen für die kommenden Monate seien sehr vielversprechend. Positiv werde sich die Überarbeitung des Streckennetzes auswirken, zudem wurden die neue „Premium Economy“-Klasse eingeführt und fünf Lounges in Wien erneuert.

„Wir haben die Auslastung deutlich gesteigert“, sagte CFO Wolfgang Jani zum ersten Halbjahr. 2018 soll der Gewinn aber geringer ausfallen als im Vorjahr. Die Erlöse legten im ersten Halbjahr bereinigt um vier Prozent zu, während die Kosten um knapp fünf Prozent anstiegen. Das liege unter anderem an höheren Treibstoffkosten: Teureres Kerosin werde heuer mit 30 Millionen Euro mehr zu Buche schlagen. Auch die Personalkosten kletterten in die Höhe, 2018 wurden bisher 400 neue Mitarbeiter an Bord geholt. Zudem mussten viele Flüge wegen Schlechtwetters, Luftraumbeschränkungen und Betriebsversammlungen gestrichen werden.

Betriebsergebnis schrumpft im Vergleich zum Vorjahr
Das Betriebsergebnis (EBIT) betrug im ersten Halbjahr eine Million Euro, im Vorjahr waren es noch acht Millionen Euro gewesen. Das für die AUA im Mittelpunkt stehende angepasste Betriebsergebnis (Adjusted EBIT ohne Bewertungsgewinne aus Flugzeugverkäufen) war mit drei Millionen Euro im Minus, nach einem Plus von drei Millionen Euro in der Vorjahresperiode.

Passagierzahlen gewachsen
Die Zahl der Passagiere legte im ersten Halbjahr um zehn Prozent auf 6,4 Millionen zu, die Auslastung stieg um 2,3 Prozentpunkte auf 75,8 Prozent. Mit den im Schnitt 14 Jahre alten Maschinen wurden 72.009 Flüge durchgeführt, die Regelmäßigkeit lag in den ersten sechs Monaten bei 98,1 Prozent, die Abflugspünktlichkeit betrug 80,2 Prozent. Der Personalstand belief sich Ende Juni auf 7118 Mitarbeiter - man sei auch weiterhin auf der Suche nach Piloten und Kabinenpersonal, hieß es.

„Always blue skies“ gewünscht
Kratky, der seinem Nachfolger „always blue skies“ wünschte, plädierte an seinem letzten Tag an der AUA-Spitze mehrmals für einen Single European Sky, also eine gemeinsame Luftraumüberwachung, die das Chaos im europäischen Luftraum lindern würde. Das sei ein Thema, das in den Vorjahren nicht ernst genug angegangen wurde, kritisierte Kratky und forderte alle Beteiligten auf, schnell zu handeln.

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