Ehefrau vergewaltigt

Pflichtverteidiger schritt doch für Sextäter ein

Oberösterreich
05.06.2018 15:47

Falsche Rechtsauffassung. Ein Afghane (31) gab beim Prozess in Linz zu, seine Gattin mit Schlägen zum Sex gezwungen zu haben. Allerdings habe er nicht gewusst, dass das in Österreich verboten ist. Der Fall hatte schon im Vorfeld für Aufmerksamkeit gesorgt: Pflichtverteidiger Klaus Fuchs wollte das Mandat aus moralischen Gründen ablehnen.

Der Linzer Anwalt wollte als Buddhist und Vater einer Tochter die Pflichtverteidigung eines Vergewaltigers an einen Kollegen abgeben. Seine Beschwerden wurden jedoch abgelehnt. Am Dienstag übernahm Fuchs dann doch die Verteidigung des Asylwerbers. „Ich habe ihm zu einem Geständnis geraten, weil das ein Milderungsgrund ist.“

Schläge und Vergewaltigung
Der Mann, der angeblich Analphabet ist und dem Gericht drei verschiedene Geburtsdaten präsentierte, gab die Gewalt gegen seine Ehefrau, mit der er in einer Asylunterkunft in Zwettl an der Rodl lebte, zu. Fünfmal soll er sie vergewaltigt haben.

Gefügig gemacht hat er sie durch brutale Gewalt. Auch weil sie ein Foto an ihre Mutter schickte, versetzte er ihr einen Faustschlag. Selbst als sie schwanger war, boxte er ihr in den Bauch und schlug ihr aus Eifersucht einen Sessel auf den Kopf. Als Verteidigung erklärte er vor Richterin Ursula Eichler: „Sie ist meine Frau. Ich habe sie nie mit Gewalt geschlagen.“

Leidensweg
Erst als wegen der Verletzungen der jungen Frau im Oktober 2017 die Rettung verständigt wurde, kam ihr Leidensweg ans Licht. Die Sanitäter schalteten die Polizei ein. Derzeit lebt das Paar getrennt. Das Urteil - zwei Jahre und zwei Monate Haft - ist nicht rechtskräftig.

Claudia Tröster, Kronen Zeitung

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