"Notbremse gezogen"

Versteigerung des “Kärntnerhofs”: Nun spricht der Erbprinz

Kärnten
22.10.2009 18:36
Der "Kärntnerhof" in St. Kanzian kann am Freitag am Bezirksgericht Völkermarkt ersteigert werden. Erbprinz Karl Friedrich von Hohenzollern will ihn zu Geld machen. Im Interview mit der "Kärntner Krone" schildert der deutsche Adelige, wie er 1,4 Millionen Euro zahlen musste und was seine Pläne mit dem Hotel sind. Die Immobilie liegt schließlich in bester Lage am Klopeiner See samt wertvollem Ufergrund.

"Krone": Herr von Hohenzollern, wie findet sich ein deutscher Hochadeliger plötzlich als Millionenbürge für ein Mittelklassehotel am Klopeiner See wieder?
Karl Friedrich von Hohenzollern: Ich kannte die Besitzerin Gertraud Wurth vom Skifahren, es war eine sehr gute Skifreundschaft. Wurth schilderte mir ihre Notlage und dass ihr Hotel versteigert würde, wenn ihr keiner hilft. Aber wieso gibt’s da so viel Aufregung um diese ganze Geschichte?
"Krone": Vielleicht weil es in Kärnten nicht so oft vorkommt, dass ein adeliger Deutscher ein kleines Kärntner Hotel zwangsversteigern lässt. Aber zurück zu Ihnen, sie haben dieser Frau Wurth also geholfen.
von Hohenzollern: Ja, ich habe die Bürgschaft übernommen und damit die Haftung. Bis dann die Banken diese Bürgschaft gezogen haben. Das war vor etwa fünf Jahren und seither zieht sich die Sache.
"Krone": Ihr Rechtsvertreter meinte, irgendwann habe sich die Freundschaft aufgehört. Jetzt betreiben sie also die Zwangsversteigerung, was den Eindruck eines ungleichen Kampfes erweckt.
von Hohenzollern: Ich habe einfach die Notbremse gezogen, denn natürlich möchte ich meinen finanziellen Schaden so gering wie möglich halten. Ich versuchte über Jahre, an mein Geld zu kommen.
"Krone": Es sieht alles danach aus, als ob im Zuge der Versteigerung das Hotel letztlich Ihnen zufallen wird. Welche Pläne haben Sie mit dem Objekt, wird der Erbprinz der Hohenzollern jetzt Hotelier am Klopeiner See in Kärnten?
von Hohenzollern: Nein, das ganz sicher nicht. Sollte ich den Zuschlag erhalten, möchte ich diese Immobilie so schnell wie möglich weiterverkaufen. Ich betreibe dieses Objekt ganz sicher nicht, wobei das wertvollste ist ja sicher der dazu gehörige Seegrund und nicht das ziemlich renovierungsbedürftige Hotel.
"Krone": Waren Sie zu gutgläubig?
von Hohenzollern: Mir wurden einfach viele falsche Tatsachen vorgespielt. Aber darüber jetzt zu streiten, bringt ja wirklich nicht viel.

von Fritz Kimeswenger, "Kärntner Krone"

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