Rotnase im All

Laliberté als Weltraumtourist zur ISS gestartet

Wissenschaft
30.09.2009 11:20
Der Gründer des berühmten Cirque du Soleil, Guy Laliberté, ist am Mittwoch zu einem zweiwöchigen Ausflug ins Weltall gestartet. Mit zwei weiteren Raumfahrern hob der Kanadier um 13.14 Uhr Ortszeit (09.14 Uhr MESZ) an Bord einer russischen Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab. Vor dem Start setzte sich Laliberté stilgerecht eine rote Clownsnase auf...

Ziel ist die Internationale Raumstation ISS, wo der Weltraumtourist und ehemalige Zirkuskünstler unter anderem mit Clown-Nasen für Unterhaltung sorgen will. "Ich bin kein Wissenschaftler, ich bin kein Arzt, ich bin kein Ingenieur", sagte der 50-Jährige. "Ich bin Organisator, Show-Mann und Schöpfer - und ein Entertainer. Und das will ich da einbringen." Er nehme zwei Clown-Nasen mit zur ISS: eine rote und eine gelbe. "Die gelbe werde ich tragen, wenn ich schlechte Laune habe", erklärte Laliberté. "Und die rote werde ich tragen, wenn ich fröhlich und glücklich bin."

35-Millionen-Dollar-Trip
Rund 35 Millionen Dollar lässt sich Laliberté den Raumflug kosten. Mit ihm brechen der russische Kosmonaut Maxim Surajew und der US-Astronaut Jeffrey Williams zur ISS auf. "Ich bin wie viele Kinder in der Generation der Weltraumerforschung aufgewachsen", erklärte Laliberté. "Ich erinnere mich, dass mich damals nicht der Wunsch überkam, ins All zu reisen, sondern der Glaube, dass Märchen möglich sind. Und das hat mein Leben geprägt."

Laliberté hat seinen Cirque de Soleil weltweit populär gemacht. Den Ausflug ins All sieht er nicht als teures Vergnügen, sondern als eine exklusive Vermarktungschance im Jubiläumsjahr zum 25-jährigen Bestehen. "Ich bin jemand, der immer eine Investition maximieren will", sagte er.

Laliberté trägt Gedicht vor
Aber wie viele Clowns hat Laliberté auch eine philosophische Seite, die er in der ISS am 9. Oktober mit einer poetischen Vorstellung zeigen will. Für seine vor zwei Jahren gegründete Stiftung gegen Wasserverschwendung, die One Drop Foundation, will er ein Gedicht vortragen. "Darin kommen Sonne, Mond und ein Wassertropfen vor", erklärt er. "Diese Charaktere beginnen eine Diskussion, die die Form einer kleinen poetischen Geschichte annimmt und der Bevölkerung der Erde vorgelesen wird."

Dabei bekomme er prominente Unterstützung vom blauen Planeten: Popstar Shakira und der frühere US-Vizepräsident Al Gore gehören zu den prominenten Helfern, die aus 14 Städten der Welt der Vorstellung zugeschaltet werden.

Kosmonaut samt Plüschlöwe
Für Laliberté geht es dann nach zwölf Tagen wieder zur Erde zurück. Williams und Surajew wollen 169 Tage im Weltraum bleiben. Surajew brachte einen Plüschlöwen mit an Bord. Seine Töchter hatten das Spielzeugtier unter ihre Kopfkissen gelegt - "damit der Löwe in den nächsten sechs Monaten nach Zuhause riecht".

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