Nur ein Plagiat?

Friedl Würcher soll Jackson Song “geklaut” haben

Das kenne ich doch? Dieser Gedanke dürfte seit Donnerstag viele Kärntner beschäftigen. Da hatte „Kärnten is lei ans“ Premiere im ORF – ein von Moderatoren gesungenes und von „Ober-Nocki“ Friedl Würcher (im Bild rechts) komponiertes Lied. Und es wurden rasch Vorwürfe laut, der Song sei bei Michael Jackson „geklaut“ worden.

Tatsächlich: Die Chorpassage klingt wie eine Kopie des Chors in „Will You Be There“, einem der ganz großen Hits des verstorbenen „King of Pop“. Im Jahr 1993 hatte Michael Jackson diesen Song aus seiner CD „Dangerous“ ausgekoppelt.

"Monate vor seinem Tod komponiert"
Samtstimme Friedl Würcher streitet die Klanggleichheit gar nicht ab, allerdings: „Reiner Zufall. Als das Lied fertig war, haben wir die Ähnlichkeit bemerkt.“ Keinesfalls wolle er oder der ORF vom derzeitigen Jackson-Boom profitieren. „Ich habe das Lied Monate vor seinem Tod komponiert.“

Auch der von Nik P. geschriebene Text hat einen altbekannten Titel. „Kärnten is lei ans“ stammt in seiner Ursprungsversion von Karl Josef Zill, dem vor 81 Jahren verstorbenen Schöpfer unvergänglicher Lieder – wie eben „Karntn is lei ans“ oder die „Mölltalleitn“.

Der Erlös des ORF-Songs fließt an „Licht ins Dunkel“ – ganz ohne Kopierzuschlag.

von Fritz Kimeswenger und Martin Radinger, "Kärntner Krone"