Luxus-Knast

Madoff darf Haftstrafe in Top-Gefängnis absitzen

Ausland
14.07.2009 09:37
Der wegen Finanzbetrugs in den USA zu 150 Jahren Haft verurteilte Bernard Madoff wurde am Dienstag in die für ihren guten Ruf bekannte Vollzugsanstalt Butner im US-Bundesstaat North Carolina überstellt, wie die zuständige Behörde bestätigte. Zuvor hatte der 71-jährige Madoff befürchtet, seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis absitzen zu müssen. Das Gefängnis in Butner gilt aufgrund seines Personals und seiner medizinischen Einrichtungen als US-Vorzeigehaftanstalt.

Laut ABC News hatten Madoff und dessen Frau Ruth befürchtet, der Milliardenbetrüger werde für den Rest seines Lebens in einem Hochsicherheitsgefängnis untergebracht. Die Verlegung ihres Mannes nach Butner werde Ruth Madoff sehr erleichtern, berichtete der Sender unter Berufung auf das Umfeld der 68-Jährigen.

Madoff sei auf dem Weg zu seiner Vollzugsanstalt, sagte ein Sprecher der zuständigen Behörde am Montagabend (Ortszeit). Seit seiner Verhaftung war der Ex-Finanzjongleur in einem Gefängnis im New Yorker Stadtteil Manhattan untergebracht. Das Gefängnis in Butner liegt rund 750 Kilometer südwestlich von New York, wo Madoffs Frau und seine erwachsenen Söhne leben.

"Blinder Scheich" wird Madoffs neuer Nachbar
In den verschiedenen Anstalten in Butner sind nach Angaben der Behörden derzeit knapp 4.900 Häftlinge untergebracht. Unter ihnen befinden sich laut US-Medien prominente Schwerverbrecher wie der Terrorist Omar Abdel Rahman. Der als "blinder Scheich" bekannte Ägypter gilt als Drahtzieher eines Bombenanschlags auf das World Trade Center in New York im Jahr 1993 - rund acht Jahre vor den Terroranschlägen vom 11. September 2001.

65 Milliarden Dollar veruntreut
Im größten Betrugsfall der Finanzgeschichte war Madoff Ende Juni in New York zur Höchststrafe verurteilt worden. Der Ex-Broker hatte über Jahrzehnte hinweg mit einem 65 Milliarden Dollar (46 Milliarden Euro) schweren Schneeball-System weltweit Tausende Anleger geprellt. Zu seinen Opfern zählten Banken, Privatleute, aber auch Wohltätigkeitsorganisationen. Madoff hatte stets betont, allein und ohne Wissen anderer gehandelt zu haben. Die Ermittlungen der Behörden zu möglichen Mittätern gehen aber weiter.

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