Didi greift durch

Constantini verzichtet auf Ivanschitz und Stranzl

Fußball
18.03.2009 14:29
Teamchef Dietmar Constantini hat am Mittwoch mit der Bekanntgabe des Kaders für das WM-Qualifikationspiel gegen Rumänien am 1. April in Klagenfurt ein klares Zeichen gesetzt, dass eine neue Ära im österreichischen Fußball angebrochen ist. Der Tiroler hat die beiden arrivierten Teamleader Andreas Ivanschitz (25) und Martin Stranzl (28) nicht einberufen. Ivanschitz sagte zur Entscheidung Constantinis: "Ich hatte ein gutes Gespräch mit dem Teamchef. Ganz unerwartet kam es nicht. Ich wäre gerne dabei gewesen, aber ich muss das akzeptieren. Ich hoffe aber, dass ich das nächste Mal wieder einberufen werde."

Constantini hat Ivanschitz, der von Hans Krankl am 11. Oktober 2003 als 19-Jähriger zum jüngsten Teamkapitän aller Zeiten gemacht worden war, und Abwehr-Chef Stranzl per Telefon informiert. Nicht nur die Tatsache, dass beide derzeit in ihren Clubs Panathinaikos Athen (Ivanschitz) und Spartak Moskau (Stranzl) nicht erste Wahl sind, war ausschlaggebend.

Constantini nimmt Ivanschitz aus der Schusslinie
"Ich möchte Ivanschitz aus der Schusslinie nehmen. Der gesamte Druck wurde immer auf ihn geladen, er hat immer herhalten müssen", meinte Constantini über den Burgenländer, der nach schwachen Länderspielen in der Vergangenheit oft zum Buhmann abgestempelt worden war. Dass Ivanschitz zuletzt auch krank gewesen ist, habe für Constantini keinerlei Bedeutung gehabt. "Das habe ich erst nach der Entscheidung gelesen."

Den Gedanken, auf Ivanschitz zu verzichten, hatte Constantini seit seinem Amtsantritt Anfang März mit sich getragen. "Das war für mich von Anfang an klar. Ivanschitz ist ein sehr guter Fußballer, aber diese Entscheidung entspricht meiner Überzeugung und dazu stehe ich. Sollte es nicht laufen, ist es meine Schuld. Der Trainer hält den Kopf hin. Aber ich gehe davon aus, dass wir gegen Rumänien mit diesem Kader reüssieren werden."

In der Infobox kannst du abstimmen, ob die Entscheidung Constantinis für dich in Ordnung geht oder nicht!

Der Teamchef bestimmt den neuen Kapitän
Wer das ÖFB-Team gegen die Rumänien als Kapitän aufs Spielfeld führen wird, ließ Constantini völlig offen. "Das entscheide ich mit meinem Trainerteam während unserer zehntägigen Vorbereitung aufs Rumänien-Spiel." Eine Kapitänswahl durch die Teamspieler wird es also in Velden nicht geben. Die Position des Kapitäns sieht Constantini ohnehin als "überbewertet" an. "Aber natürlich braucht ein Kapitän gewisse Leaderqualitäten und ist auch für die Außendarstellung des Teams wichtig." Ob der ÖFB-Kapitän des Rumänien-Spiels diese Aufgabe dann über einen längeren Zeitraum ausüben wird, sei nicht abzuschätzen. "Das weiß man im Fußball nie. Man weiß ja auch nicht, wie lange ein Trainer im Amt ist", so der Brückner-Nachfolger.

Die Telefongespräche mit Ivanschitz und Stranzl seien gemäß Constantini "in Ordnung" verlaufen. "Geschockt waren sie nicht, aber das ist übers Telefon schwer zu erkennen. Auf der ganzen Welt gibt es Veränderungen in Teamkadern, oft fällt dann eben einer raus, bei dem man es sich nicht vorstellen kann."

Dickes Lob für Korkmaz
Das Argument, dass andere Kadermitglieder wie etwa Sebastian Prödl (Werder Bremen), Franz Schiemer (Austria Wien), Jürgen Säumel (Torino) oder Ümit Korkmaz (Eintracht Frankfurt) zuletzt ebenfalls nicht zu sehr viel Spielzeit gekommen sind, wollte Constantini gar nicht entkräften. "Es gibt immer Härtefälle, das alles ist eine gewisse Gratwanderung." Nur Korkmaz bezeichnete Constantini als "Extrafall". "Denn der kann in nur 20 Minuten ein ganzes Stadion verrückt machen." Der Wirbelwind wird wohl auch gegen die Rumänen als Joker für 20 bis 30 Minuten vorgesehen sein.

Stranzl zeigt sich einsichtig
Russland-Legionär Stranzl zeigte sich in einer ersten Stellungnahme als fairer Sportsmann. "Ich hatte ein gutes Gespräch mit dem neuen Teamchef und habe die Entscheidung zu akzeptieren." Seiner Zukunft im ÖFB-Team sieht der Burgenländer gelassen entgegen. "Ich bin lange genug im Geschäft dabei, um zu wissen, dass es im Fußball sehr schnell gehen kann." Vorrangiges Ziel des 55-fachen Internationalen ist es nun, in Moskau wieder zu Spielpraxis zu kommen. "Wenn ich hier spiele, wird es auch kein Problem sein, wieder in die Nationalmannschaft zu kommen."

Der Kader für das Rumänien-Spiel
Tor:
Michael Gspurning (AO Xanthi/1 Länderspiel/0 Tore), Jürgen
Macho (AEK Athen/17/0), Andreas Schranz (Austria Kärnten/6/0)

Abwehr: Aleksandar Dragovic (Austria Wien/0/0), Andreas Ibertsberger (TSG 1899 Hoffenheim/14/1), Manuel Ortlechner (Austria Kärnten/1/0), Emanuel Pogatetz/36/2), Sebastian Prödl (Werder Bremen/19/2), Franz Schiemer (Austria Wien/5/0), Andreas Ulmer (Red Bull Salzburg/1/0)

Mittelfeld: Daniel Beichler (Sturm Graz/0/0), Christian Fuchs (VfL Bochum/24/0), Andreas Hölzl (Sturm Graz/3/2), Zlatko Junuzovic (Austria Kärnten/4/0), Ümit Korkmaz (Eintracht Frankfurt/5/0), Christoph Leitgeb (Red Bull Salzburg/24/0), Yasin Pehlivan (Rapid Wien/0/0), Jürgen Säumel (FC Torino/19/0), Paul Scharner (Wigan/22/0)

Angriff: Marko Arnautovic (Twente Enschede/4/0), Erwin Hoffer (Rapid Wien/9/0), Marc Janko (Red Bull Salzburg/8/3), Stefan Maierhofer (Rapid Wien/3/0)

Auf Abruf: Helge Payer (Rapid Wien/15/0), Ronald Gercaliu (Red Bull Salzburg/14/0), Rene Aufhauser (Red Bull Salzburg/58/12), Christopher Drazan (Rapid Wien/0/0), Peter Hackmair (SV Ried/0/0), Veli Kavlak (Rapid Wien/4/0), Emin Sulimani (Austria Wien/0/0), Manuel Weber (Austria Kärnten/0/0), Rubin Okotie (Austria Wien/2/0)

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(Bild: KMM)



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