Flucht durch Tunnel

Duo als Serienräuber entlarvt

Wien
03.02.2009 11:28
Trotz ebenso spektakulärer wie lebensgefährlicher Flucht durch einen U-Bahn-Tunnel wurde ein Tunesier als Räuber gefasst. Wie berichtet, attackierte der 24-Jährige mit einem Asylwerber aus Marokko (17) Sonntag zeitig in der Früh einen Nachtschwärmer. Das Prügelduo soll vier Überfälle auf dem Kerbholz haben. Szenen wie aus einem Hollywood-Film haben sich dabei in der U-Bahn der Linie U2 abgespielt: Zunächst raubte ein Duo einem 21-Jährigen die Geldtasche. Dann flüchtete einer der Täter in einen U-Bahn-Tunnel und versteckte sich in einem Kabelschacht. Als die Polizei ihn fand, kletterte er über drei Waggons. U-Haft!

Gleich nach dem Asylantrag in Traiskirchen (Niederösterreich) ging der Marokkaner – er gab sein Alter mit 17 Jahren an, um unter das mildere Jugendstrafrecht zu fallen – mit seinem Komplizen aus Tunesien (24) in der Nähe des Praters auf nächtlichen Raubzug. "Die ersten Opfer wurden Samstag zwischen vier und fünf Uhr in der Früh drangsaliert", so ein Ermittler.

Die Kriminaltouristen (es gilt die Unschuldsvermutung), die via Frankreich nach Europa reisten, schlugen am Sonntag erneut zu. Samir S. (17) und Mouamed B. (25), der kurzfristig in einen U-Bahn-Schacht flüchtete, sitzen jetzt in U-Haft!

Katz- und Maus-Spiel im Tunnelsystem
Während oberhalb der U2-Station beim Messegelände Polizisten dem erst 17-jährigen Samir S. Handschellen anlegten, lieferte sein Komplize in den verwinkelten Tunnels unter der Erde den Beamten ein Katz- und Maus-Spiel. "Als dieser am anderen Ende nicht mehr herauskam, bestiegen meine Männer die Fahrerkabine eines U-Bahn-Zuges und fuhren im Schritttempo den Tunnel ab", so Major Anton Matejka von der Wiener Wega.

Und tatsächlich sah die Einsatzeinheit im Schein ihrer Taschenlampen, wie der Räuber in einem kleinen Kabelschacht in eineinhalb Meter Höhe kauerte, und die Jagd begann aufs Neue! "Er stürzte sich aus der Ablage, kletterte auf den Zug hinauf und hechtete über drei Waggons", so der Polizeioffizier weiter. In derselben Sekunde sprangen die Kollegen auf beiden Seiten aus der Fahrerkabine und rannten zu ebener Erde hinterher. Matejka: "Dabei behielten meine Männer den Räuber immer im Auge, sodass er schließlich aufgab." Die Ermittlungen laufen.

Von Florian Hitz und Brigitte Blabsreiter, Kronen Zeitung

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