Dörfler sprach gar von der "neuen Zu(g)kunft" Kärntens. Der "Kärnten Takt" solle nämlich Umwelt und Brieftaschen entlasten. Um die heimischen Pendler noch stärker zum Umstieg auf Bahn und Bus zu motivieren, werde es ab 1. Jänner eine Sparcard geben. "Mit diesem attraktiven Einstiegsangebot zahlt man einen Monat und kann zwei fahren", erklärte Dörfler.
Pendlerförderung
Neben ÖBB und Postbus sind hier auch weitere Kärntner Verkehrsdienstanbieter dabei. Zudem verwies der Landeshauptmann auf die hohe Kärntner Pendlerförderung. Ab Jänner gebe es drei Millionen Euro an Zusatzförderung für Pendler im ländlichen Raum - und zwar egal ob sie mit ihrem PKW oder den Öffentlichen fahren.
Bahnhöfe modernisiert
In diesem Sinne strich Dörfler die Investitionen in die Bahnhofsinfrastruktur sowie in neue Züge und Busse hervor. Von 2003 bis 2008 habe das Land mit den ÖBB 120 Millionen Euro für die Modernisierung von Bahnhöfen aufgewendet, insgesamt 33 Millionen Euro fließen in die Errichtung neuer Bahnhöfe, wie in St. Paul/Lavanttal. "Unsere Bahnhöfe sind jetzt sogar mit modernen Flughäfen vergleichbar", so Dörfler. Gesteigert habe das Land auch die Budgets für den öffentlichen Verkehr. 2006 waren es laut Dörfler noch 12,6 Millionen Euro, heuer sind es bereits 22,4 Millionen.
Der Landeshauptmann nannte auch einige Zahlen aus dem "Modal Split", der die prozentuale Verteilung der Verkehrsmittelwahl angibt. Demnach sind 1995 noch 46 Prozent mit dem Auto gefahren, 2007 waren es bereits 55 Prozent. Abgenommen haben hingegen die Prozentzahlen der Automitfahrer (von 13 auf 11) und der Fußgänger (von 24 auf 17).
Verlagerung auf öffentlichen Verkehr
Der Anteil des öffentlichen Verkehrs ist mit jeweils elf Prozent gleich geblieben. Dörfler erwartet sich durch den "Kärnten Takt" eine spürbare Verlagerung des individuellen Verkehrs auf den öffentlichen. Er verweist auch auf die positiven Erfahrungen mit Bus und Bahn während der EURO. Für abgelegene, ländliche Gebiete bringt er das bewährte GO-MOBIL ins Rennen.
30-Minuten-Intervalle
ÖBB-Regionalmanager Oberrauner sieht im "Kärnten Takt" Land, Umwelt und Kunden als Gewinner. Den 110.000 Kärntner Pendlern solle er eine optimale Alternative zum Auto bieten. Oberrauner kündigte 30 Minuten-Intervalle zwischen Villach und Klagenfurt sowie 60 Minuten-Intervalle auf den Strecken Friesach-Klagenfurt, Lienz-Spittal-Villach, Wolfsberg-Bleiburg-Klagenfurt, Kötschach-Hermagor-Villach und St. Veit-Feldkirchen-Villach an.
Einsparungen
26 neue Zuggarnituren sollen für mehr Komfort sorgen, auch die Fahrzeiten werden verkürzt. Oberrauner erwartet sich eine Fahrgaststeigerung um 1,73 Millionen. 1,57 Millionen Autofahrten sollen durch den "Kärnten Takt" pro Jahr wegfallen, das bringe eine Reduktion der Schadstoffbelastung um 10.000 Tonnen CO2. Enorme Einsparungen gibt es auch im finanziellen Sinne: der ÖBB-Regionalmanager rechnete vor, dass sich ein Pendler auf der Strecke Klagenfurt-Villach pro Monat 84 Euro erspart - und zwar rein beim Vergleich der Treibstoffkosten mit den Kosten der Monatskarte.
Auch Postbus-Fahrpläne angepasst
An den neuen Fahrplan des "Kärnten Takts" mussten auch die Postbus-Fahrpläne angepasst werden, wie Regionalmanager Kletz erklärte. Er sprach von 1.500 täglichen Anschlüssen zwischen Bus und Bahn. Diese enorme Herausforderung habe man gemeistert und das Bestmögliche für die Fahrgäste erreicht. Auch beim Postbus wurde modernisiert. Heuer hat man laut Kletz 35 neue Fahrzeuge angeschafft, mittlerweile sind zwei Drittel der Postbusflotte erneuert und mit schadstoffarmen Motoren unterwegs.
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