Lenzing AG

Auch 2008 wieder Rekordjahr

Oberösterreich
23.10.2008 14:03
Der Vorstandschef des börsenotierten Faserherstellers Lenzing AG, Thomas Fahnemann, erwartet nach dem Rekordjahr 2007 heuer nur das "zweitbeste Ergebnis" in der Geschichte des Unternehmens. Das wiederholte er anlässlich der nunmehrigen Veröffentlichung einer Nachhaltigkeitsbroschüre seines Unternehmens.

Die Konjunktur habe sich deutlich verlangsamt, argumentierte Fahnemann. Deswegen werde Lenzing das Rekordergebnis 2007 - der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich massiv von rund 107 auf 160 Mio. Euro - heuer "sicherlich nicht erreichen". Dennoch werde es ein unter den gegebenen Voraussetzungen zufriedenstellendes sein. Das sei nicht zuletzt die Folge von langjähriger guter Arbeit und hohen Investitionen, die dem Unternehmen zur Markt- und Innovationsführerschaft verholfen hätten, so der Vorstandschef. Damit sei es resistenter gegen Konjunktur- oder Modeschwankungen geworden. 2007 seien im Konzern insgesamt 265 Mio. Euro investiert worden, heuer über 200. Davon in Lenzing jeweils rund 100 Mio. 2009 sollen es insgesamt deutlich über 200 Mio. Euro sein. Unter anderem seien eine neue Faserlinie in Lenzing, eine Zusatzlinie in Heiligenkreuz errichtet und in Indonesien ausgebaut worden.

Diskussionen über Verkauf "nicht hilfreich"
Zu den wiederkehrenden Diskussionen über einen möglichen Verkauf der Lenzing AG stellte Fahnemann fest: "Hilfreich ist es nicht." Aber damit sei man seit zweieinhalb Jahren konfrontiert und "da bekommt man mit der Zeit eine dickere Haut". Lenzing steht mehrheitlich im Eigentum der B&C Industriestiftung, die auch Anteile an anderen Industrieunternehmen hält, die früher der Bank Austria oder der Creditanstalt gehörten.

Heißes Thema Klimaschutz
Fahnemann nahm auch zur Diskussion um die Industrie betreffende EU-Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele Stellung. Es bestehe die Gefahr, dass die europäische Industrie, die im Umweltschutz führend sei, aber im Wettbewerb mit Unternehmen in anderen Erdteilen mit weniger strengen Auflagen stehe, bestraft werde. Er sage nicht, dass man deswegen die europäischen Standorte zusperren werde, sondern nur: "Unser Konzern wächst in Asien schneller."

Benchmark-System vorgeschlagen
Doch sei ja eine globale Umweltverbesserung gewünscht. Fahnemann schloss sich voestalpine-Generaldirektor Wolfgang Eder an, der ein Benchmark-System vorgeschlagen hat: Der Erzeuger mit der jeweils besten Umwelttechnologie in seinem Segment sollte bei den Zertifikaten bevorzugt werden. So wie die voestalpine in Linz sei auch Lenzing in seinem Bereich das weltweit sauberste Werk. In den vergangenen 20 Jahren seien 500 Mio. Euro in Umweltmaßnahmen investiert worden. Denkbar seien auch CO2-Zölle der EU zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit.

Geringe Umweltbelastung bei Herstellung von Fasern aus Holz
Die neue Nachhaltigkeitsbroschüre informiert darüber, dass die relative Umweltbelastung durch die Herstellung von Fasern der Lenzing Group aus Holz deutlich geringer sei als jene bei Baumwolle - wegen des hohen Wasserverbrauches und des Einsatzes von Herbiziden und Pestiziden bei deren Erzeugung - und auch geringer als bei Polyester und Polypropylen-Fasern.

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