Vor Liga-Start

Rapid-Coach beklagt schwierige Vorbereitung

Fußball
07.07.2008 11:19
Rapid-Trainer Peter Pacult ist noch keine allzu große Vorfreude auf das erste Saisonspiel seiner Mannschaft am Dienstag gegen Sturm Graz anzumerken. Der von den Nachwirkungen eines Achillessehnenrisses noch leicht gehandicapte Wiener hadert vor allem mit der nicht nach Wunsch verlaufenen Vorbereitung. Aufgrund der EURO 2008 stand dem Coach der komplette Kader erst ab 25. Juni zur Verfügung.

Kein Wunder also, dass Pacult den Aufbau als "schwierig" bezeichnete. "Die Trainingsarbeit hat darunter bis zum Schluss gelitten." Zwar sei er mit dem Engagement der Spieler sehr zufrieden, "aber mit dieser Vorbereitung kann ich nicht so zufrieden sein, wie in der Vergangenheit. Es wird sicher eine Zeit dauern, bis wir konditionell und spielerisch wieder auf dem Stand der letzten Saison sind".

Das physische Manko einiger seiner Akteure müsse nun mit noch besserer Einstellung und großer Spielfreude wettgemacht werden, forderte Pacult und versprach: "Wir werden sicher nicht unruhig, auch wenn es zu Beginn nicht so laufen sollte."

"Nicht mehr spielerische Qualität wie letzte Saison"
Neben der nicht idealen Vorbereitung bereiten dem Trainer auch die Abgänge von Ümit Korkmaz und Mario Bazina sowie die Erkrankung von Helge Payer, der als künstlicher Bluter zumindest bis Ende November keinen Spitzensport ausüben darf, Kopfzerbrechen. Für Payer wurde der 36-jährige Deutsche Georg Koch geholt, anstelle von Bazina kam der Kroate Nikica Jelavic, der allerdings ein völlig anderer Spielertyp ist (Pacult: "Bei ihm braucht man Zeit und Geduld. Ich bin überzeugt, dass er seinen Weg machen wird"), und die Korkmaz-Lücke auf der linken Seite könnte Marcel Ketelaer füllen, wobei der Deutsche nach überstandener langwieriger Verletzung allerdings bei weitem noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist.

Zeit der Bewährung für Hoffer und Maierhofer
Dazu kommt, dass sich Veli Kavlak - ein weiterer Anwärter auf die Position links im Mittelfeld - aufgrund seiner Schulter-Operation auch nicht in topfittem Zustand befindet und es EM-Teilnehmer Erwin Hoffer noch an Spritzigkeit fehlt, weshalb Pacult zugeben musste: "Wir haben nicht mehr diese spielerische Qualität wie in der letzten Saison." Für das im Frühjahr starke Sturm-Duo Hoffer/Stefan Maierhofer sei nun die Zeit der Bewährung angebrochen. "Aber es wird bei ihnen auch viel davon abhängen, wie sich die ganze Mannschaft präsentiert." Dass die Abgänge nicht adäquat ersetzt wurden, steht für Pacult außer Zweifel, dennoch hielt er sich mit öffentlicher Kritik an der Personalpolitik zurück. "Der Kader ist so, wie er ist, und mit dem wird gearbeitet."

Sturm Graz als erste Nagelprobe
Die erste Nagelprobe steht bereits am Dienstag in der Grazer UPC-Arena an, wenn die Hütteldorfer auf Sturm treffen. "Die Grazer haben durch die Abgänge von Prödl und Säumel zwar zwei schwerwiegende Ausfälle, aber sie haben andere, um das zu kompensieren. Sie werden in dieser Saison sicher wieder sehr gefährlich. Sie werden nicht so beachtet und haben keinen Druck, weil es egal ist, ob sie Vierter, Sechster oder Siebenter werden", meinte Pacult. Auch die jüngeren "Blackies" hätten ein leichteres Los als der Hütteldorfer Nachwuchs, da den Grazern mehr Zeit gegeben wird, während auch ein junger Grün-Weißer unter ständigem Druck stehe, gute Leistungen bringen zu müssen.

Kapitän Steffen Hofmann ("Heuer wird es sicher schwieriger als vorige Saison") teilt die Bedenken seines Trainers, was die physische Leistungsfähigkeit betrifft, nicht ganz. "Wir werden am Dienstag fit genug für das Spiel sein", erklärte der Mittelfeldspieler, meinte aber auch: "Die Teamspieler könnten vielleicht im Herbst in ein Loch fallen, wenn die Luft draußen ist. Das haben wir vergangenes Jahr nach der U20-WM bei Hoffer und Kavlak gesehen."

Payer-Ersatz Koch "überragend" aufgenommen
Hofmanns deutscher Landsmann Georg Koch gibt gegen Sturm Graz sein Debüt im Rapid-Gehäuse. "Ich bin schon gespannt auf das erste Spiel und glaube, dass wir gut drauf sind", sagte der Schlussmann, der nach eigenen Angaben "überragend" aufgenommen wurde, aber auch weiß, dass er seinen Platz schon im Frühjahr für Payer räumen muss, sollte der ÖFB-Teamgoalie wieder fit werden. Der 36-Jährige, der im Mai mit Dinamo Zagreb das Double geholt hatte, hatte im Sommer sogar mit dem Karriereende spekuliert. Sein Abschied vom kroatischen Spitzenclub hing wohl auch mit den Verkäufen zahlreicher Dinamo-Leistungsträger wie Luca Modric zusammen, wie Koch andeutete.

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(Bild: KMM)



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