Video aufgetaucht

Trump: "Clinton wäre eine gute Präsidentin"

Ausland
04.11.2016 06:13

"Weltklasse-Lügnerin", "korrupt", "kriminell", "alt und müde": Die Liste der Beleidigungen des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump gegen seine Rivalin Hillary Clinton ist lang. Dabei war das persönliche Verhältnis zwischen den beiden Kontrahenten ums Weiße Haus nicht immer so arg vergiftet wie jetzt. Im Internet ist nämlich ein brisantes Video aufgetaucht, in dem Trump seine demokratische Rivalin in höchsten Tönen lobt, ja geradezu von ihr schwärmt. "Sie ist eine wundervolle Frau und wäre eine gute Präsidentin", sagte der Milliardär in einem Interview anlässlich des Vorwahlkampfes im Jahr 2008. Damals verlor Clinton das Nominierungsrennen der Demokraten gegen den späteren Präsidenten Barack Obama.

"Hillary ist smart, talentiert und eine sehr nette Person. Sie wird mindestens als große Senatorin in die amerikanische Geschichte eingehen. Aber ich bin davon überzeugt, dass ihre Geschichte noch nicht zu Ende ist", sagte Trump im damaligen TV-Interview mit einem amerikanischen Sender. Das "Wall Street Journal" hat unlängst das Video wieder ausgegraben und ins Internet gestellt.

Trump anno 2008: "Die Clintons sind feine Leute"
Darin schwärmte der Milliardär auch von Hillarys Mann Bill, der 1993 bis 2001 US-Präsident war. "Bill war ein großartiger Präsident. Wir hatten wirtschaftlichen Aufschwung, keine Kriege und jeder war zufrieden. Die Clintons sind feine Leute." Seine Kommentare von vor acht Jahren sind nun allerdings weit entfernt von seinen jüngsten Äußerungen. Anfang Oktober beispielsweise sagte er, dass Hillary Clinton mit "dem schlimmsten Missbrauchstäter in der Geschichte der Politik" verheiratet sei. Trump nahm dabei Bezug auf Bill Clintons seinerzeitige Sexskandale.

2008 waren Obama und Hillary Clinton noch erbitterte Rivalen
Kurz noch einmal zurück ins Jahr 2008: Auch damals standen die USA voll im Präsidentenwahlkampf. Es ging darum, wer die Nachfolge des Republikaners George W. Bush antritt. Die Vorwahlen der Demokraten zogen sich lange hin, bis in den Sommer hinein gab es ein knappes Rennen zwischen Hillary Clinton und Barack Obama. Die Rivalität zwischen den beiden Lagern sorgte für großes Aufsehen. In seinen Wahlkampfreden ging Obama mit scharfer Kritik auf seine damalige Konkurrentin los und bezichtigte sie sogar der Lügen - ganz im Gegensatz zu heute.

Als Obama 2008 die Mehrheit der gewählten Delegierten erreicht hatte, zog Clinton ihre Kandidatur nach der letzten Vorwahl zurück und sicherte Obama ihre Unterstützung zu. Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten wurde Joe Biden. Bei der Präsidentenwahl am 4. November gewann Obama schließlich mit 52,4 Prozent gegen seinen republikanischen Herausforderer John McCain.

Im aktuellen Wahlkampf zwischen Clinton und Trump setzt sich der scheidende Präsident voll und ganz für seine ehemalige Rivalin ein. "Das Schicksal der Republik liegt in euren Händen", sagte Obama am Mittwoch bei einem Wahlkampfauftritt für Hillary Clinton. "Das Schicksal der Welt steht am Abgrund." Es liege nun an den Wählern in den USA, die Entwicklung "in die richtige Richtung zu treiben". Obama bezeichnete den Republikaner Trump auf der Wahlveranstaltung in North Carolina als "beispiellos unqualifiziert" für die Übernahme des Präsidentenamts. Bei der Wahl stehe "unsere Demokratie zur Abstimmung", sagte Obama.

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