Landesweite Trauer

Schweigeminute in Schweden für Anschlagsopfer

Ausland
10.04.2017 13:26

Mit einer landesweiten Schweigeminute hat Schweden Montagmittag der Opfer des Terroranschlags von Stockholm gedacht. Bei bewölktem Himmel versammelten sich in der schwedischen Hauptstadt viele Menschen rund um den Tatort und das Rathaus, vor dem Flaggen in den schwedischen Nationalfarben Blau und Gelb auf halbmast wehten. Auch die schwedische Königsfamilie sowie Vertreter des Reichstags nahmen an der Schweigeminute teil.

Regierungschef Stefan Löfven beschwor in einer Rede während der Trauerfeier den internationalen Zusammenhalt gegen den Terror. "Wir werden uns dem Terror nie ergeben. Wir werden das gemeinsam durchstehen", sagte Löfven an Belgien und Großbritannien gerichtet. Unter den vier Todesopfern des Lkw-Anschlags am Freitag waren eine Belgierin und ein Engländer. Den Angehörigen der Opfer versicherte der Politiker: "Ihr seid nicht einsam. Wir denken an euch. Ganz Schweden ist bei euch."

Schweden setzen Zeichen gegen Gewalt und Terrorismus
Bereits am Sonntag hatten sich Tausende Menschen in Stockholm versammelt, um ein Zeichen gegen Gewalt und Terrorismus zu setzen. In der Nähe des Anschlagsortes in Stockholm versammelten sich am Sonntagnachmittag Tausende zu einer "Liebes-Kundgebung". Um 14.53 Uhr, der Uhrzeit des Anschlags vom Freitag, war es auf dem Platz komplett still. Viele hielten einander an den Händen und weinten.

Die Terrorfahrt jenes 39-jährigen Usbeken, der sich in Untersuchungshaft befindet und die Tat bereits gestanden haben soll, forderte vier Menschenleben und 15 Verletzte. Zunächst war der Mann auf einer beliebten Einkaufsstraße im Herzen der schwedischen Hauptstadt in eine Menschenmenge gerast und anschließend mit dem gestohlenen Lkw in die Front eines Kaufhauses gekracht.

Debatte über Abschiebepraxis entbrannt
Mittlerweile ist in Schweden eine Debatte über die für viele zu laxe Abschiebepraxis der Regierung entbrannt. Dem mutmaßlichen Attentäter war 2016 das Aufenthaltsrecht in dem Land verwehrt worden. Statt Schweden zu verlassen, war der 39-jährige Usbeke untergetaucht.

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