Terror gegen Kinder

Die jungen Opfer des Blutbads von Manchester

Ausland
23.05.2017 18:22

22 Todesopfer und Dutzende Schwerverletzte - das ist die schreckliche Bilanz des Terroranschlags von Manchester. Doch nicht nur die entsetzliche Tat an sich schockt die Welt, auch der Umstand, dass diesmal Jugendliche und Kinder im Fokus der Terroristen standen, macht betroffen - schlugen die Täter doch auf einem Konzert von Teenie-Idol Ariana Grande zu. Drei der Todesopfer wurden mittlerweile offiziell identifiziert: eine Achtjährige, ein 18 Jahre altes Mädchen und ein junger Mann.

Tausende junge Menschen hatten teils in Begleitung ihrer Eltern den Konzertabend in Europas größter Indoor-Halle genossen, als kurz nach Ende des Auftritts der 23 Jahre alten Sängerin eine Explosion die Manchester Arena erschütterte, Panik losbrach und Menschenmassen in größter Angst ins Freie drängten. Ein Selbstmordattentäter hatte sich im Foyer der Arena in die Luft gesprengt, wie die Polizei Dienstagfrüh bestätigte.

Achtjährige unter Opfern
Was vielen nach diesem Anschlag besonders nahegeht: das kindliche Alter vieler Opfer. Unter den zahlreichen Toten des Anschlages befindet sich etwa ein erst acht Jahre altes Mädchen aus Nordwestengland. Saffie Rose Roussos hatte mit ihrer Mutter und ihrer Schwester das Konzert besucht. Das kleine Mädchen starb beim Bombenattentat.

"So aufgeregt, dich morgen zu sehen"
Auch für die Familie von Georgina Callander war es am Vormittag schreckliche Gewissheit: Ihre Tochter - ein großer Ariana-Grande-Fan - erlag nach dem Selbstmordanschlag ihren schweren Verletzungen. Sie war damit das erste namentlich bekannte Opfer des Blutbads.

Ihre Mutter wachte bis zum letzten Moment an ihrer Seite, wie ein enger Freund des Mädchens dem "Evening Standard" erzählte.

Noch am Tag vor dem Konzert hatte die 18 Jahre alte Jugendliche ihrem Idol - die beiden hatten sich bereits vor zwei Jahren getroffen, Georgina postete danach voller Stolz Fotos von sich und Grande - via Twitter eine Nachricht geschickt: "So excited to see u tomorrow" - "so aufgeregt dich morgen zu sehen". Nicht ahnend, welch schreckliches Ende das Konzert der 23-jährigen Künstlerin nehmen würde.

Am Dienstagnachmittag wurde dann der Name eines weiteren Todesopfer offiziell vermeldet: Dabei handelt es sich um den 26 bzw. 28 Jahre (dazu gab es widersprüchliche Angaben) alten Briten John Atkinson, berichteten die BBC und andere britische Medien übereinstimmend unter Berufung auf die Behörden. Familienangehörige hätten den Tod des Mannes, der als großer Pop-Fan galt, bestätigt, hieß es.

"Alle wollten nach draußen"
"Alles ging so schnell, ich verstand gar nicht, was los war! Es gab einen lauten Knall und plötzlich liefen Hunderte Menschen auf uns zu. Sie trampelten einfach über Kinder und Teenager! Alle wollten nach draußen!", berichtete eine Augenzeugin über die schrecklichen Szenen, die sich vor Ort abspielten.

Im Chaos wurden Familien teils auseinandergerissen, Eltern suchten im Tumult nach ihren Kindern, befürchteten bereits das Schlimmste. "Ich konnte meine Frau und meine Tochter nirgends finden! Draußen unter den Herumliegenden waren sie auch nicht. Ich war verrückt vor Angst. Gleichzeitig versuchte ich so gut wie es nur ging, der Rettung zu helfen", erzählte etwa ein Familienvater der BBC, der seine Frau und Tochter von dem Konzert abholen wollte. In seinem Fall wendete sich alles zum Guten, er konnte seine Familie wiederfinden. Andere Eltern hatten nicht so viel Glück.

Unter dem Hashtag #missingmanchester suchten Angehörige, aber auch Freunde auf Twitter mit Fotos nach ihren vermissten Liebsten, baten verzweifelt um Hinweise.

Unter #RoomForManchester boten unterdessen Twitter-Nutzer Betroffenen einen Platz in ihren Wohnungen an.

Dutzende Kinder sollen in nahe gelegenen Hotels Unterschlupf gefunden haben.

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