Über die Moche ist bisher wenig bekannt, da sie keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlassen haben. Wissenschaftler setzen ihre Erkenntnisse vor allem aus Grabmälern und Malereien auf Keramik zusammen. Demnach handelte es sich - zwischen dem ersten und achten Jahrhundert - bei den Moche um eine brutale Kultur des Überlebens in der Sechura-Wüste Perus. Es fanden zahlreiche rituelle Kämpfe statt, deren Verlierer geopfert wurden.
Schon acht Priesterinnen entdeckt
Dass die Moche von Frauen angeführt wurden, konnte erstmals 2006 durch den Fund einer Mumie, genannt die "Frau von Cao", belegt werden. Nun ist die inzwischen achte Mumie einer Priesterin der Moche gefunden worden: Die Frau wurde vor etwa 1.200 Jahren in einer aufwendigen Grabkammer in Chepen begraben, zusammen mit Menschenopfern - Kindern wie Erwachsenen.
Frauen als "Königinnen der Moche-Gesellschaft"
"Dieser Fund macht klar, dass Frauen nicht nur die Rituale in dieser Region durchgeführt haben, sondern dass sie hier regiert haben und die Königinnen der Moche-Gesellschaft waren", sagte Projektleiter Luis Jaime Castillo gegenüber der Associated Free Press. "Unsere Ausgrabungen haben nur Gräber mit Frauen aufgedeckt, nie mit Männern."
Bürgerkrieg nach Klimawandel?
Wie es mit dem Volk der Moche zu Ende ging, ist noch unklar. Bisher ging man davon aus, ein Klimawandel mit 30 Jahren heftiger Regenschauer, gefolgt von 30 Jahren Trockenheit könnte die Zivilisation zerstört haben. Neue Beweise jedoch legen nahe, dass die Moche zwar den Klimawandel überlebten, sich wegen der wenigen verbliebenen Ressourcen aber gegenseitig bekämpften. Statt ritueller Gefechte könnte es zu einem blutigen Bürgerkrieg gekommen sein, vermuten Archäologen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.