"Chandra"-Aufnahmen

NASA-Video zeigt Neutronenstern Vela in Aktion

Wissenschaft
20.01.2013 08:00
Beeindruckende Aufnahmen eines Neutronensterns in Aktion hat die US-Weltraumbehörde NASA veröffentlicht. "Star" des Films ist der Vela-Pulsar, ein rasch rotierender Neutronenstern, der einen sogenannten Jet erzeugt. Das ist ein Strahl aus geladenen Teilchen, die mit einem Tempo, das rund 70 Prozent der Lichtgeschwindigkeit entspricht, durchs Weltall rasen.

Die spektakulären Aufnahmen, die Astronomen mithilfe des Röntgen-Weltraumteleskops "Chandra" der NASA gelungen sind, ermöglichen den Forschern einen detaillierten Blick auf den Pulsar und seinen Partikeljet.

Der Vela-Pulsar wurde bereits 1968 entdeckt und liegt - rund 1.000 Lichtjahre von unserer Erde entfernt - im Sternbild "Segel des Schiffs". Er entstand, als ein massereicher Stern kollabierte und schrumpfte dabei auf einen Durchmesser von rund 19 Kilometern zusammen.

Dreht sich elfmal pro Sekunde um eigene Achse
Der so entstandene Neutronenstern (im Bild rot markiert) rotiert mit einer ungeheuren Geschwindigkeit und benötigt für eine komplette Umdrehung gerade einmal 89 Millisekunden (er macht also elf Umdrehungen pro Sekunde). Damit dreht er sich schneller um die eigene Achse als der Rotor eines Hubschraubers.

Durch die beschriebene Rotation entsteht der als Jet bezeichnete Strahl aus geladenen Partikeln, die mit circa 70 Prozent der Lichtgeschwindigkeit an der Rotationsachse des Vela-Pulsars entlangrasen. Wie neue Daten von "Chandra" vermuten lassen, dürfte der Neutronenstern wie ein Kreisel leicht wackeln, was auch erklärt, warum die Form des Jets an eine rotierende Helix erinnert. 

Grund dafür dürfte eine geringfügige Unwucht des Neutronensterns sein. "Die Abweichung von einer perfekten Kugel beträgt möglicherweise nur 1:100 Millionen", berichtete Oleg Kargaltsev von der George Washington University in Washington auf der Jahrestagung der American Astronomical Society im kalifornischen Long Beach. Bestätigt sich die als Präzession bezeichnete Richtungsänderung der Achse des Neutronensterns, wäre der Vela-Pulsar der erste, bei dem eine solchen Eigenschaft beobachtet werden konnte.

Röntgen-Teleskop kreist seit 1999 im Weltall
Das 4,8 Tonnen schwere und knapp 14 Meter lange Weltraumteleskop "Chandra" ist nach dem aus Indien stammenden US-Astrophysiker Subrahmanyan Chandrasekhar benannt. Es wurde am 23. Juli 1999 mithilfe des Spaceshuttles "Columbia" in seine Umlaufbahn gebracht und sucht seither nach Röntgenstrahlen, die von Quasaren, Pulsaren oder Schwarzen Löchern ausgesandt werden.

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