Protest bei Kranj

Tausende Slowenen gegen Flüchtlingsunterkunft

Ausland
20.02.2016 20:35

Tausende Slowenen haben am Samstag gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in einem leer stehenden Baumarkt bei Kranj protestiert. Etwa 3000 Demonstranten versammelten sich am Nachmittag auf dem Parkplatz vor dem Baumax-Gebäude. Es wurden slowenische Fahnen geschwenkt, aus Lautsprechern dröhnte Volksmusik.

"Slowenien den Slowenen und nicht den Migranten", war auf einem der Transparente zu lesen. Unter den Demonstranten befanden sich auch mehrere hochrangige Politiker der oppositionellen konservativen Demokratischen Partei von Ex-Premier Janez Jansa. Die Demonstration verlief friedlich, wegen einer Straßenblockade durch Traktoren kam es aber zu Verkehrsbehinderungen.

Slowenien stellt sich wegen des österreichischen Grenzmanagements darauf ein, viel mehr Flüchtlinge unterbringen zu müssen als bisher. In der ersten Februar-Hälfte wurden 90 Asylanträge in Slowenien verbucht, was einer Verzehnfachung zum Jänner entspricht. Laut Innen-Staatssekretär Bostjan Sefic handelte es sich um Personen, "die von Österreich zurückgewiesen wurden".

2015 in Slowenien 277 Asylanträge
Laut dem Innenministerium kann Slowenien etwa 1000 Asylwerber längerfristig unterbringen. Im Vorjahr haben 277 Personen in Slowenien um Asyl angesucht. Wegen des österreichischen Grenzmanagements will auch Slowenien weniger Migranten ins Land lassen. Innenministerin Vesna Györkös Znidar sagte am Mittwoch, dass sich ihr Land im Rahmen der österreichischen Kontingente - 80 Asylanträge und 3200 Durchreisen pro Tag - bewegen werde.

Die Tageskontingente wurden auch am Samstag nicht erreicht: Am Grenzübergang Spielfeld trafen 396 Migranten ein, zwölf stellten einen Asylantrag in Österreich. Die restlichen Menschen reisten in Richtung Deutschland weiter.

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