"Sind nicht besorgt"

Bin Ladens “Shooter”: Vater bestätigt Identität

Ausland
06.11.2014 18:27
Das Geheimnis konnte nicht bis zur geplanten Enthüllung im Zuge eines zweiteiligen Interviews mit dem US-Sender Fox News in der kommenden Woche gewahrt bleiben: Der Name jenes Ex-Navy-Seals-Soldaten, der die tödlichen Schüsse auf den damaligen Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden abgegeben hatte, wurde zunächst von der gut informierten Website Sofrep genannt. Nun hat auch der Vater des Todesschützen ein Interview gegeben und bestätigt, dass sein Sohn Robert O'Neill der "Shooter" ist.

"Die Leute fragen, ob wir nicht besorgt seien, dass der IS nun wegen des öffentlichen Auftritts von Rob kommt und uns holt. Ich sage dann immer, ich werde ein großes Ziel auf unsere Eingangstür aufmalen und sagen: 'Kommt und holt uns'", erklärt Tom O'Neill gegenüber der Online-Ausgabe der britischen "Daily Mail". Ihm zufolge war der Grund für die Enthüllung der eigenen Identität der Frust und der Ärger über den drohenden Verlust von Sozialleistungen, weil sein Sohn seinen Dienst bei der Elite-Einheit der US-Armee nach 16 Jahren vorzeitig verlassen habe.

"Wenn so ein normaler Kerl es kann, kann ich es auch"
In dem Interview erinnert sich der Vater sichtlich stolz an die gefährlichsten Missionen seines Sohnes und auch an jenes Ereignis, das Robert O'Neill wohl überzeugt hat, den Weg eines Navy Seals zu gehen: "Wir gingen mit einem Freund jagen. Dieser Freund bat uns, noch jemanden, einen Navy Seal, ebenfalls mitzunehmen. Wir hatten einen Zwei-Meter-Kerl erwartet, der ein Haus mit seinen bloßen Händen heben könnte. Aber dann sahen wir diesen ganz normalen Kerl. Und Rob sagte, wenn dieser Typ ein Navy Seal sein könne, dann könne er das auch."

Es folgte eine heldenhafte Karriere mit rund 400 Kampfmissionen und über 50 militärischen Auszeichnungen. Jahrelang leitete O'Neill Missionen von Seal Team 6 - jener Truppe, die auch 2011 im pakistanischen Abbottabad während ihres Einsatzes Al-Kaida-Chef Bin Laden tötete. Während die meisten Mitglieder der Elite-Einheit über die Details der Mission schwiegen, wandten sich zwei der 23 involvierten Soldaten an die Öffentlichkeit. Während Matthew Bissonnette seit seiner Publikation "No Easy Day" unter dem Namen Mark Owen mit Repressionen und öffentlicher Kritik zu kämpfen hat, war der "Shooter" bis jetzt unbekannt.

"Ich werde ihn bei allem unterstützen, was er tut"
Doch ganz gleich, was passiert, Tom O'Neill will seinen Sohn "bei allem unterstützen, was er tut. Meine Ex-Frau hat einen Mann zur Welt gebracht. Wir werden uns nicht aus Angst verstecken." Sein Sohn klang im Vorjahr noch ganz anders, als er in einem Interview mit dem "Esquire"-Magazin erklärte, dass er seine damalige Frau gebeten habe, Notfallrucksäcke für sich selbst und ihre gemeinsamen Kinder vorzubereiten, sollte eine sofortige Flucht notwendig werden.

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