Turbulente Komödie

Schikaneder in der Krise: “Der Sommer der Gaukler”

Die Begegnung 1780 in Salzburg zwischen Emanuel Schikaneder und Wolfgang Amadeus Mozart ist eine befruchtende, schrieb Schikaneder doch später das Libretto zu Mozarts "Zauberflöte", ja, er übernahm sogar die Rolle des Papageno in der Uraufführung. Allein – die Zeit davor war hart für den Impresario Schikaneder (grandios besetzt: Max von Thun). Kinostart: 15. Juni.

Man verwehrt ihm und seiner bankrotten Theaterkompanie die Einreise in die Bischofsstadt. In einem Bergdorf finden er und seine Truppe eine Bleibe. Eine Bergarbeiter-Revolte inspiriert Schikaneder zu einem neuen Stück für sein "Weltentheater". Doch sein Ensemble streikt.

Regisseur Marcus H. Rosenmüller offeriert uns ein rustikales Potpourri rund um soziale Konflikte und künstlerische Freiheit. Ganz ohne Genierer mischt er die Genres, verquickt Theaterhistorie mit der Pfiffigkeit eines intelligenten Bauernschwanks, deftigen Humor mit Slapstick, Melodram mit Musical. Köstlich auch Nicholas Ofczarek als liebestoller Schauspieler Wallerschenk, der Schikaneders Frau umgarnt. Turbulent und barock-sinnenfreudig.