Enquete in Linz:

Ethik-Unterricht gegen heimliche Islamisierung

Oberösterreich
11.11.2017 00:01

Seit 20 Jahren gibt es den Schulversuch Ethikunterricht. Bundesweit gesehen nehmen in Oberösterreich die meisten Standorte teil - nämlich 47. Gestern fand in der Pädagogischen Hochschule OÖ eine Enquete zum Thema statt: Der Ethikunterricht sei eine Chance gegen die heimliche Islamisierung in der Schule.

Schulversuche sind ein typisch österreichisches Konstrukt, also ein halbe Lösung: Seit mehr als 20 Jahren gibt es auf dieser Basis den Ethikunterricht. Bundesweit beteiligen sich 214 Schulen, OÖ ist das Bundesland mit der größten Anzahl an teilnehmenden Schulen, nämlich 47.

Ethik wurde für Schüler, die keinen Religionsunterricht besuchen wollen, eingeführt. Doch während immer noch nicht klar ist, ob der Bund in Zukunft den Ethikunterricht als "neues", eigenes Fach einführt - die Kosten dafür bezifferte Sektionschef Kurt Nekula gestern, Freitag,  mit 60 Millionen Euro - hat sich die Situation grundlegend verändert. So waren 1949 fast 90 Prozent der Bevölkerung katholisch, im Vorjahr aber nur noch rund 59 Prozent. 17 Prozent sind ohne Bekenntnis, gleichzeitig sind  700.000 Österreicher (acht Prozent) muslimisch.

Islam-Lehrer sind problematisch
Brigitte Jakob, Sprecherin der Bundes ARGE Ethik,  hat  Erfahrungen, wie es ist, wenn Islam-Lehrer ohne staatliche Ausbildung auf Schüler losgelassen werden: "Da wird den Mädchen dann im Unterricht gesagt, sie sollen sich verschleiern."

Enquete in Linz
Bei der Enquete in der Pädagogischen Hochschule in Linz kristallisierte sich heraus, dass ein allgemeiner  Ethikunterricht, der alle Religionen abdeckt, viele Vorteile hat. Realistisch ist aber, dass Ethik ein alternativer Pflichtgegenstand bleibt.

Ethikunterricht sollte endlich ein "richtiges" Fach werden, nicht nur als Schulversuch existieren, fordert Uni-Professor Anton Bucher.

"Krone": Sie wünschen sich einen Pflichtgegenstand "Ethik und Religionen".
Anton Bucher: Die Untersuchungen zeigen, dass der Ethikunterricht von der Mehrheit der Schüler akzeptiert wird, dass er die Fähigkeit zur Reflexion und zum Begründen moralischer Urteile fördert.

"Krone": Es wäre auch sinnvoll, weil der Staat drauf schaut, was über Religion, vor allem den Islam, unterrichtet wird.
Bucher: Es ist wichtig, dass alle Schüler gemeinsam die bestmögliche ethische und religionskundliche Bildung erhalten - in einer globalisierten Lebenswelt, die von Fundamentalismus und Intoleranz bedroht ist.

Christoph Gantner

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