Acht Verwandte tot

Texas-Schütze löschte fast ganze Großfamilie aus

Ausland
07.11.2017 03:30

Als am Sonntag Devin P. Kelley die First Baptist Church im texanischen Sutherland Springs stürmte, befand sich auch die Großfamilie Holcombe in der Kirche. Vater Bryan hielt die Messe, während seine Frau, zwei seiner Söhne, fünf Enkelkinder sowie eine Schwiegertochter seiner Predigt lauschten. Nachdem Kelley mit einem Sturmgewehr wie wild um sich geschossen hatte, verließen acht Mitglieder dieser Familie das Gebäude nicht mehr lebend.

Als Gastpastor hielt Bryan Holcombe am Sonntag seine Predigt, nahezu seine gesamte Familie war in die Kirche mitgekommen. Für den Großteil der Familie bedeutete dies jedoch das Todesurteil: Bryan sowie seine Frau Karla verloren ihr Leben im Kugelhagel. Ebenso wenig überlebten ihr gemeinsamer Sohn Marc Daniel sowie dessen erst 18 Monate alte Tochter Noah das Massaker.

Schwangere Frau erschossen
Ein weiterer Sohn des Ehepaares, John, kam zwar mit einer Schussverletzung am Bein davon, seine im achten Monat schwangere Frau Crystal verlor jedoch ihr Leben - und damit der werdende Vater auch sein ungeborenes Kind. Crystal, deren erster Mann verstorben war, hatte fünf Kinder mit in die zweite Ehe gebracht. Emily, Megan und Greg Hill starben im Kugelhagel. Die kleine Evelyn Hill überlebte verletzt. Der älteste Bruder Phillip Hill war an jenem Tag zu Hause geblieben.

"Wir sind sprachlos"
Freunde und Familie der Holcombes starteten sofort mehrere Spendenkampagnen auf der Crowdfunding-Website "gofundme", um den Überlebenden des tragischen Massenmordes wenigstens finanziell unter die Arme greifen zu können: "Wir haben versucht, unsere Trauer und Verzweiflung, die unsere Familie überrollt hat, in Worte zu fassen, aber die Wahrheit ist, dass wir sprachlos sind", so die Tante der Hill-Kinder.

Video: Menschen im ganzen Land trauern um Opfer

Streit mit Schwiegermutter als Motiv
Indes versuchen Ermittler mit Hochdruck, das Motiv des Schützen, der 26 Menschen getötet und 20 weitere verletzt hat, herauszufinden. Wie mehrere US-Medien berichten, hatte Kelley seiner Schwiegermutter mehrfach Drohnachrichten per SMS geschickt. Die Frau besuchte regelmäßig die First Baptist Church, am vergangenen Sonntag soll sie aber nicht anwesend gewesen sein. Ihre Mutter sei jedoch im Kugelhagel ums Leben gekommen.

Kelley hätte keine Schusswaffe besitzen dürfen
Zudem prüft die US-Luftwaffe derzeit mögliche Versäumnisse bei der Weitergabe von Informationen über den 26-Jährigen, der sich nach der Tat selbst mit einem Kopfschuss gerichtet haben soll. So sei der Luftwaffensoldat wegen häuslicher Gewalt unehrenhaft aus dem Dienst entlassen worden - dies wurde aber nie an die zentrale Datenbank zur Überprüfung von Schusswaffenkäufern eingetragen. Kelley war 2012 nach einem tätlichen Angriff auf seine damalige Frau sowie deren Sohn zu zwölf Monaten Haft verurteilt worden. Dadurch hätte er legal eigentlich keine Schusswaffe mehr erwerben oder besitzen dürfen.

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