"Waren schockiert"

Kinderporno-Ring: Mann missbrauchte eigene Kinder

Österreich
07.07.2017 11:25

Schreckliche Details rund um die Sprengung einer internationalen Kinderpornografie-Plattform: So soll unter anderem ein 28 Jahre alter zweifacher Vater aus Wien seine eigenen Kinder missbraucht, gefilmt und sie überdies weiteren Männern für sexuelle Dienste überlassen haben. Österreichische sowie deutsche Ermittler hatten den Kinderporno-Ring ausgehoben, der insgesamt rund 87.000 Mitglieder zählt. 14 Verdächtige in Deutschland und Österreich wurden bereits ausgeforscht und teils auch festgenommen.

Die Ermittlungen hatten in Deutschland ihren Anfang genommen. Zunächst gelang es den deutschen Beamten, den Administrator der Plattform - er war als Grafiker für die Gestaltung zuständig - sowie zwei Täter zu identifizieren. Ein Video zeigte den Grafiker sowie einen weiteren Mann, so Jürgen Schmitt vom BKA Wiesbaden. Bei genauerer Analyse stellte sich heraus, dass die Aufnahmen in Österreich gemacht worden waren, woraufhin die Kollegen in Wien über die Causa informiert wurden.

Diese nahmen das Videomaterial nochmals unter die Lupe und konnten darin zwei männliche Täter und zwei Opfer - ein vier bis fünf Jahre alter Bub und ein sieben bis acht Jahre altes Mädchen, so Ewald Ebner vom BK - erkennen.

Volksschullehrerin gab entscheidenden Hinweis
Mit einem Foto des Mädchens machten sich die Ermittler daraufhin an sämtlichen Volks- und Sonderschulen auf die Suche nach dem jungen Opfer, da es im schulpflichtigen Alter sein musste. Der entscheidende Hinweis kam seitens einer Volksschullehrerin im Mai - sie konnte das Mädchen identifizieren. Bei ihm handelt es sich um eine Siebenjährige aus Wien-Favoriten, die auch einen fünf Jahre alten Bruder hat - und beim Täter, wie sich herausstellen sollte um den eigenen, 28 Jahre alten Vater.

Doch der soll sich nicht nur an seinem eigenen Fleisch und Blut vergangen haben, sondern auch Videos von seinen Taten angefertigt und das Geschwisterpaar weiteren Männern zugeführt haben.

Der Verdächtige wurde danach von WEGA-Beamten observiert, der Zugriff schlussendlich "sorgfältig vorbereitet", da sich die Kinder zu diesem Zeitpunkt in der Wohnung befanden. Auch erhofften sich die Ermittler so, genügend Beweismittel sicherstellen zu können, bevor diese vernichtet werden konnten.

Ermittler: "Abscheuliches Bildmaterial"
"Wir waren von der skrupellosen Vorgehensweise der Tatverdächtigen auf der Plattform schockiert", sagte Ebner. Die Täter agierten auf Bestellung, forderten sich gegenseitig zu sexuellen Handlungen auf und führten diese auch durch. Somit kamen sie zu "abscheulichem Bildmaterial". Der 28-Jährige habe mittlerweile ein Geständnis abgelegt, so Michael Mimra, stellvertretender Leiter des Wiener Landeskriminalamts.

Im Zuge der Operation gegen die seit 2016 bestehenden Kinderporno-Plattform im Darknet namens "Elysium" wurden 14 Verdächtige in Deutschland und Österreich ausgeforscht und teils auch festgenommen, 29 Opfer identifiziert. Die weltweit tätige Plattform hatte 87.000 Mitglieder. Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt wegen massiver sexueller Übergriffe.

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