"Großer Kürbis"

Asteroid raste relativ nahe an Erde vorbei

Wissenschaft
31.10.2015 20:36
Ein großer Asteroid namens 2015 TB145 ist am Samstag um 18.05 Uhr in einer - aus astronomischer Sicht - geringen Entfernung von rund 480.000 Kilometern an der Erde vorbeigeflogen. Das entspricht der 1,3-fachen Distanz zwischen Erde und dem Mond. Die Gefahr einer Kollision mit dem Himmelskörper, der schätzungsweise zwischen 280 und 630 Meter groß ist, bestand nicht.

2015 TB145 war erst am 10. Oktober mithilfe des Pan-STARRS-Teleskops PS1 auf dem Vulkan Haleakalâ auf Hawaii entdeckt worden. Angaben des Jet Propulsion Laboratory der US-Weltraumbehörde NASA in Pasadena (Kalifornien) zufolge, raste der gewaltige kosmische Gesteinsbrocken am Halloween-Tag mit einer Geschwindigkeit von rund 125.000 Stundenkilometern an der Erde vorbei.

Mit bloßem Auge war 2015 TB145 allerdings nicht sichtbar, Himmelsgucker benötigten zumindest ein kleines Teleskop, um den Asteroiden auszumachen. Manche wollen an der Oberfläche des "Halloween-Kürbis" gar ein Totenkopf-Gesicht erkannt haben...

Im Video sehen Sie Aufnahmen von 2015 TB145:

Astronomen sicher: Keine Gefahr für die Erde
Auch wenn das Minor Planet Center am Smithsonian Astrophysical Observatory in Cambridge (Massachusetts) 2015 TB145 als "potenziell gefährlichen Asteroiden" listete, waren Astronomen rasch sicher, dass von ihm keinerlei Gefahr für die Erde ausging.

Zuletzt war 2006 ein Objekt dieser Größe so nah an unserem Planeten vorbeigeflogen. Von den bisher bekannten Asteroiden wird ein vergleichbar großes Objekt in ähnlicher Entfernung erst wieder im August 2027 erwartet, berichtet die NASA. Allerdings werden nahe Asteroiden-Begegnungen - wie das Beispiel 2015 TB145 zeigt - auch oft erst kurzfristig entdeckt.

Seltene Bedrohung aus dem All
Laut Angaben der amerikanischen Weltraumbehörde ist nur alle 2000 Jahre mit dem Einschlag eines über 100 Meter großen Geschosses zu rechnen, das die Einschlagsregion verwüsten kann. Mit einem Asteroiden, der die irdische Zivilisation bedrohen kann, sei statistisch gesehen überhaupt nur alle paar Millionen Jahre zu rechnen, heißt es. Mit globalen Folgen rechnen Experten erst bei einem Einschlag eines mehr als einen Kilometer großen Objekts.

Im Video (englisch) erklärt Forscherin Marina Brozovic vom Jet Propulsion Laboratory der NASA, wie die Astronomen Radarteleskope nutzten, um den Asteroiden 2015 TB145 bei seinem Vorbeiflug genau unter die Lupe zu nehmen:

Asteroiden sind übrig gebliebene Kleinkörper aus der Zeit der Planetenentstehung. Diese unregelmäßig geformten Felsbrocken bewegen sich wie die anderen Planeten auf einer Umlaufbahn um die Sonne. Die meisten von ihnen sind im sogenannten Asteroidengürtel zwischen Jupiter und Mars zu finden. Es soll Millionen von ihnen geben.

ESA und NASA verstärken Asteroiden-Suche
Grundsätzlich werden Asteroiden, die der Erde nahe kommen, erst ab einem Durchmesser von rund 30 Metern als gefährlich eingestuft. Von Himmelskörpern dieser Größe sind bis dato knapp 10.000 bekannt. Deshalb verstärken die NASA und ihr europäisches Pendant, die ESA, die Suche nach großen Exemplaren mit Teleskopen etwa in Arizona, auf Hawaii oder auf Teneriffa. Mit ihnen wollen sie potenziell für die Erde gefährliche Asteroiden möglichst früh entdecken.

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