Seltene Erden

Grönland wahre Schatzkammer für Hightech-Metalle

Wissenschaft
02.10.2012 15:15
Dank ihrer besonderen chemischen Eigenschaften sind Hightech-Metalle von zunehmendem wirtschaftlichem Interesse. Jetzt haben deutsche Forscher Grönland als Schatzkammer für die Computer-Rohstoffe entdeckt. "Die gesamten Vorräte an Seltenen Erden reichen aus, um den gegenwärtigen Weltbedarf für 150 Jahre zu decken", sagte Harald Elsner von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (kurz: BGR) am Dienstag.

Die Ressourcen der riesigen arktischen Insel waren Thema einer internationalen Konferenz, zu der bis zum Mittwoch in Hannover mehr als 600 Experten zusammengekommen sind. Einer Studie zufolge gibt es auf der zu Dänemark gehörenden, aber von ihren Einwohnern selbst verwalteten Insel enorme Vorkommen an Molybdän, Beryllium, Lithium und Tantal. Daneben fänden sich Gold, Platin, Palladium, Uran und Strontium sowie Blei, Zink und Eisenerz. Der größte Bestand schwerer Seltener Erden liege ebenfalls in Grönland.

Der Bergbau ruhe dort seit zwei Jahren. Unabhängig davon gelte es, das Potenzial der Insel in den Blick zu nehmen, hieß es aus der BGR. Mit "kurzfristigen Abbauvorhaben von Bedeutung" sei in kurzer Frist jedoch nicht zu rechnen, schätzte Elsner.

China Quaismonopolist Seltener Erden
Der Wettlauf um die Seltenen Erden, die wichtige Ausgangsstoffe der Halbleiter-Industrie sind, wird auch durch die Exportpolitik des Haupterzeugerlands China angeheizt, das den Weltmarkt für die 17 Rohstoffe mit einem Produktionsanteil von 97 Prozent dominiert. Die Volksrepublik, die ein Quasimonopol bei Seltenen Erden besitzt, hatte vor einiger Zeit begonnen, den Abbau und den Export der wichtigen Rohstoffe einzuschränken.

Als Seltene Erden werden 17 chemische Elemente bezeichnet, die für die Industrie wertvolle Eigenschaften besitzen. Diese metallischen Grundstoffe sind für viele Schlüsseltechnologien unentbehrlich und kommen etwa bei der Produktion von Mobiltelefonen, Computerchips oder Flachbildschirmen zum Einsatz. Verwendung finden sie aber auch in Batterien, Hochleistungs-Magneten, Glasfaserkabeln, Katalysatoren oder Energiesparlampen. Es handelt sich um Elemente im Periodensystem wie Scandium, Yttrium, Indium, Thallium oder Lanthan.

Entdeckt wurden die Bodenschätze Ende des 18. Jahrhunderts in Schweden. Sie kamen in seltenen Mineralien vor und wurden als Oxide (Sauerstoffverbindungen, früher auch "Erden" genannt) isoliert. Daher stammt der Begriff. Die Grundstoffe selbst sind nicht selten, einige kommen sogar häufig vor. Die größten bekannten Vorkommen liegen in China, zu den Förderländern gehören aber auch Russland, Kasachstan, Indien oder Brasilien.

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