Das freie Wort

Selbstbedienung am Futtertrog

Der Fall Strache und der Fall Chorherr bringen ein grauenhaftes Licht in die Politszene Österreichs. Der (ehemalige) Chef der FPÖ und der Vorzeige-Ex-Grüne Chorherr sind Nehmer, sind sie bestechlich? Noch vor der Installation der Kurz-Regierung ließ Strache plakatieren: „Wir geben euch zurück, was sie euch nehmen!“ Wie scheinheilig. Und jetzt, nach seinem Abgang als Vizekanzler, ausgelöst durch seiner Ibiza-Affäre, ließ er sich von seiner Partei ein „Körberlgeld“ von 10.000 Euro monatlich bestätigen. Schon vergessen ist anscheinend der Spruch der FPÖ-Ministerin Hartinger, man könne mit 150 Euro monatlich leben! Und jetzt wird durch seinen Leibwächter bekannt, das war noch nicht alles. Er war auch großzügig mit Luxusrechnungen, die er sich im Rahmen seiner Vizekanzler-Tätigkeit bezahlen ließ. Bei Chorherr liegt der Fall etwas anders. Ein alter grüner Idealist. Die Behörden untersuchen, ob Immobilien-Firmen mit Spenden für das afrikanische Schulprojekt des damaligen grünen Gemeinderats Chorherr auf Umwidmungen in Wien Einfluss genommen haben – was sämtliche Beteiligten bestreiten. Sei, wie es sei, genommen dürften beide haben. Der große Unterschied ist allerdings, dass Strache sehr bewusst für seinen großzügigen Lebensstil unrechtmäßig Geld in Rechnung stellte. Bei diesem angeblichen Saubermann der FPÖ schon fast kriminell. Hat das Hofer womöglich schon gewusst, als er vor Kurzem sein Durchgriffsrecht in der Partei forderte? Aber auch die Handlungsweise von Chorherr ist alles andere als sauber. Mit einem Wort, auch in Österreich haben wir schon mafiöse politische Zustände. Typisch FPÖ, sofort hat Hofer in einem fast weinerlichen TV-Appell das Ausspionieren seines Vorgängers angeprangert. Schuld sind natürlich, wie immer, die anderen, weil das aufgedeckt wurde. Es bleibt dabei, jede Woche ein neuer Skandal, what else?

Franz Schramböck, Linz

Erschienen am Fr, 27.9.2019

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