Überfüllte Stadt

Venedigs Stadtrat will Schulausflüge stoppen

Ausland
15.03.2008 13:58
Wegen der vielen Touristen will die Stadtverwaltung Venedigs im Frühjahr Schulausflüge in die Lagunenstadt stoppen. In einem Brief an Unterrichtsminister Giuseppe Fioroni fordert Bürgermeister Massimo Cacciari, dass die Schulen ihre Ausflüge nach Venedig mit der Gemeinde vereinbaren sollten und auf eine andere Jahreszeit verschieben, berichteten italienische Medien am Samstag.

Die rund 300.000 italienischen Schüler, die jährlich die Stadt besuchen, reisen meistens zwischen März und April nach Venedig, das im Frühjahr ohnehin stark von Touristen belastet ist. In anderen Monaten, wie November, Jänner und Mai, mangle es dagegen an Besuchern. Daher fordert Cacciari eine bessere Koordinierung zwischen Gemeinden und Schulen bei der Planung der Schulausflüge.

Die Initiative des Bürgermeisters wurde von dem Venediger Hotelierverband kritisiert. Die Hoteliers warnen vor einem Touristenrückgang zu Ostern wegen des schwachen Dollars sowie wegen der schwierigen Wirtschaftskonjunktur.

Besucherrekord im vergangenen Jahr
Venedig verzeichnete 2007 einen Besucherrekord: 20 Millionen Menschen kamen in die Lagunenstadt. Die Zahl jener Urlauber, die mindestens eine Nacht in Venedig verbrachten, kletterte auf 8,7 Millionen, im Vergleichsraum 2006 waren es 8,2 Millionen. Seit 2004 wurde auf diesem Sektor ein Wachstum von 30 Prozent registriert.

Das Verhältnis zwischen ausländischen Touristen (80 Prozent) und italienischen Besuchern (20 Prozent) blieb 2007 stabil. Der größte Anteil an ausländischen Touristen besteht aus US-Bürgern. 1,15 Millionen Gäste aus Übersee verbrachten im vergangenen Jahr mindestens eine Nacht in Venedig. Auch deutsche und österreichische Touristen scheinen Venedig und die Region Veneto zu mögen. Insgesamt wurden in der Region 2,35 Millionen Übernachtungen von österreichischen und deutschen Gästen gemeldet.

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